Bodenhaftung und Stabilität beim Laufen, Stoßdämpfung beim Springen, der Halt beim Bremsen sowie die Tastempfindlichkeit bei verschiedenen Untergründen und das Schwitzen sind nur einige der wichtigen Funktionen der Hundepfote.
Bei einer normal aufgestellten Pfote steht der Hund komplett auf den Ballen. Bei Rollballen verhält sich anders, denn dann kippen sich die Ballen nach vorne weg und der Hund läuft hauptsächlich auf den Sohlenballen. Gut zu erkennen ist dies, wenn die Zehenballen von vorne und von der Seite betrachtet sichtbar sind. Sie sind dann sozusagen „hochgerollt“.
Das hat gravierende Auswirkungen auf die Statik des Hundes. Er hat keinen festen Stand und seine Belastungsachse verändert sich. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Verteilung der Belastungen, die auf das Bein einwirken. Der Hund versucht automatisch, diese Auswirkungen auszugleichen und streckt die Zehen durch. Eine Überdehnung der Sehnen an den Zehengelenken ist die Folge. Es entstehen zusätzliche Fehlbelastungen zum Beispiel im Sprunggelenk oder in Knie und/oder Hüfte, die ihrerseits Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat haben.
Durch die „rollenden Ballen“ kann bei der Bewegung keine ordentliche Federung stattfinden. Zudem ist natürlich dann auch die Sprungkraft eingeschränkt. In schweren Fällen oder wenn keine entsprechende Behandlung durchgeführt wird, kommt es zu einem höheren Verschleiß und in Folge dessen zu Arthrose und Schäden an Bändern und Sehnen. Außerdem wird durch diese Fehlhaltung die Propriozeption des Hundes gestört. Das bedeutet, dass die hierfür vorgesehenen Rezeptoren, die sich in Muskeln und Gelenken befinden, nicht die notwendigen Informationen über Muskelanspannung, Bewegungen, Haltung und die eigene Position im Raum aufnehmen und vermitteln können.
Für die Entstehung von Rollballen gibt es zwei möglich Ursachen: einerseits können sie genetisch bedingt, also vererbt sein. Andererseits können sie aber auch als Folge einer langanhaltenden Schonhaltung entstehen.
Oftmals fällt den Besitzern die Fehlhaltung gar nicht auf. Daher ist ein Check-up durch einen Bewegungstherapeuten, der natürlich auch die Pfotenstellung in Augenschein nimmt, eine gute Option. Sollte sich ein Rollballenbefund ergeben, kann durch gezieltes Training eine Verbesserung erzielt werden. Nahrungsergänzungen können auch hilfreich sein.
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