Hundepfoten

Multifunktionstool und kleines Wunder der Natur

Hunde sind Zehengänger. Anders als Menschen laufen sie also nicht auf dem gesamten Fuß, ihre Zehen tragen die gesamte Last. Daher sollte der Hundepfote auch regelmäßig Aufmerksamkeit gewidmet werden, denn sie ist wirklich ein kleines Naturwunder.

Funktionen & Aufgaben der Hundepfote:

  • Stoßdämpfung:
    Die Ballen der Hundepfote enthalten Fettpölsterchen, die Bewegungen abfedern und damit zu einer Entlastung des Bewegungsapparates, speziell der Gelenke beitragen.

  • Wahrnehmung:
    In den Ballen befinden sich sowohl Tastrezeptoren als auch ein dichtes Gefecht an Nerven. So kann auf sensorische Reize wie der Untergrund, gegebenenfalls auch spitze Gegenstände, die Temperatur und auch Vibrationen des Bodens im Bruchteil einer Sekunde reagiert werden.

  • Bodenhaftung:
    Neben den griffigen Ballen entsteht eine gute Bodenhaftung durch die Krallen, die ungefähr so wirken wie Spikes unter Sportschuhen.

  • Stabilität und Beweglichkeit:
    Durch die Zehenzwischenhäutchen sind die Zehen flexibel miteinander verbunden. Gleichzeitig wird durch die Verbindung eine gewisse Stabilität erzielt, ohne dabei die Wendigkeit einzuschränken.

  • Schutzfunktion:
    Die Pfotenballen sind überzogen mit einer dicken Hornhaut. Hierdurch sind die Pfoten vergleichsweise unempfindlich gegen harte, steinige Untergründe. Zudem schützt die Hornhaut vor allerlei Verletzungen und hält sogar bis zu einem gewissen Maß Kälte ab.

Zu jeder Jahreszeit, aber besonders im Winter, sollte der Zustand der Pfoten regelmäßig kontrolliert werden.
Auf folgendes sollte dabei geachtet werden:

  • Krallen & Krallenbett:

    Sind diese an den Vorderläufen wie an den Hinterläufen parallel abgelaufen? Ungleichmäßigkeiten weisen möglicherweise auf Probleme im Bereich des Bewegungsapparates hin.

    Gibt es an einem Lauf eine Kralle, deren Länge über die der anderen hinausragt? In diesem Fall sollte die längere Kralle unbedingt auf eine normale Länge gekürzt werden. Zeigt sich, dass die betroffene Kralle sich in den Folgewochen wieder länger wird als die anderen, kann ein Problem im Bewegungsapparat die Ursache sein.

    Sind alle Krallen heile? Gesplitterte Krallen entzünden sich leicht.

    Sind die Krallenbetten gesund? Durch kleinste Verletzungen kann es zu einer Krallenbettentzündung kommen. Wird eine Verletzung jedoch früh genug entdeckt, lässt sich eine derartige Entzündung frühzeitig verhindern.

    Darüber, wie lang Krallen sein sollten und was sie über den Bewegungsapparat aussagen können, gibt es einen separaten Beitrag. Mehr dazu hier.
  • Zehenzwischenhäutchen:

    Gibt es Rötungen? Es kann schnell dazu kommen, dass sich dort Rötungen bilden, denn die Haut dort ist sehr fein und empfindlich. Rötungen sollten gepflegt und die Stellen auf das Eindringen von Fremdkörpern untersucht werden. Bei offenen Stellen ist es wichtig, den Hund davon abzuhalten, an diesen zu lecken. Wundsalben und eine permante Wundkontrolle und -reinigung besonders im Anschluss an die Gassigänge lassen kleiner Blessuren in der Regel schnell wieder abheilen.

    Befindet sich Fell in den Ballenzwischenräumen, in dem sich Schmutz, Steine oder andere kleine Gegenstände verfangen können? Besonders bei Schnee bilden sich im Fell zwischen den Fallen Eiskügelchen, die den Hunden Schmerzen verursachen. Mit einer Fellschere, die vorne abgerundet ist, um Verletzungen zu vermeiden, lässt sich das Fell in der Regel recht gut kürzen.
  • Beschaffenheit der Ballen:

    Sind die Ballen weich und geschmeidig? Nur so sind sie widerstandsfähig und können ihre Schutzfunktion ausfüllen. Um zu verhindern, dass es im Winter durch Streusalz oder Granulat zu Verletzungen oder Trockenheitsrissen in der Hornhaut kommt, sollten die Ballen vor dem Spaziergang mit einer Pfotensalbe gepflegt werden, und nach dem Spaziergang sollten die Pfoten gereinigt werden.

Und eines noch: Wer die Pfoten seines Hundes aufmerksam betrachtet, wird feststellen, dass die Vorderpfoten größer sind als die Hinterpfoten. Das macht auch Sinn, weil sie je nach Rasse 60 bis 65 Prozent des Körpergewichtes tragen.

Pfotenverletzungen erkennen

Da die Pfoten stark durchblutet sind, bluten Pfotenverletzung schnell und teilweise auch recht heftig. Allerdings muss dies nicht zwangsläufig so eindeutig sein, denn oftmals sinsd es auch andere Anzeigen, die daraufhindeuten, dass eine Verletzung an der Pfote vorliegen könnten: Pfoten sind stark durchblutet, weshalb eine Pfotenverletzung beim Hund schnell anfängt zu bluten.
• Humpeln beim Auftreten
• Belecken und Beknabbern der betroffenen Pfote
• Berührungsempfindlichkeit (beispielsweise beim Pfotensäubern)
• Entzündungsanzeichen (Rötung, Schwellung, Wärme)
• Fremdkörper (sichatbare wie Scherben oder Splitter oder auch nur sichtbare Eintrittsöffnungen von z. B. Grannen)