Pfotenpflege im Winter

Echte Pfotenfeinde: Kälte, Streusalz & Co.

Winterzeit: Da benötigen Hundepfoten mehr Aufmerksamkeit und Pflege. Die Kälte, Schnee und Eis, aber besonders auch Streusalz und Splitt greifen die Pfoten, genauer die Ballen, die zarte Zehenzwischenhaut und auch die Krallen an. Durch Pflegemaßnahmen kann allerdings verhindert werden, dass die Pfoten Schaden nehmen.

  • Streusalz trocknet die Haut der Ballen aus. Dadurch bilden sich Risse.
  • Splitt ist scharfkantig, wodurch die Ballen verletzt werden.
  • In die entstandenen Risse und die Splitt-Verletzungen dringt Streusalz ein.

Ergebnis: Die Pfoten schmerzen. Der Hund versucht die Pfoten zu schonen. Er steht auf drei oder weniger Beinen und bewegt sich nicht weiter fort.

Tipps zum Schutz der Pfoten

1. Vorsorge: Pfotenbalsam vor dem Gassigang
Speziellen Produkte zur Pflege schützen die Pfoten des Hundes. Durch die genutzten Inhaltstoffe sind die Pfoten – zumindest eine Zeitlang – vor Kälte, Splitt und Streusalz geschützt.

2. Angepasste Länge des Gassiganges
Wie schon beschrieben, schafft der beste Pfotenbalsam es nicht, die Pfoten stundenlang zu schützen. Daher sollten die Spaziergänge nicht zu lang ausfallen. Zudem sollte darauf geachtet werden, den Hund möglichst von Wegen und Straßen mit massivem Streusalz- und Splitteinsatz fernzuhalten.

3. Nachsorge: Reinigen und genau hinschauen
Nach dem Gassigang sollten die Pfoten mit handwarmem Wasser gereinigt und in den Zehenzwischenräumen geschaut werden, ob sich dort Fremdkörper befinden. Auch ein kleines Splittkörnchen kann zu schmerzhaften Verletzungen führen, wenn es zwischen den Zehen reibt.

4. Langes Fell als Schmutzfänger beseitigen
Es gibt Hunde mit vergleichsweise viel Fell zwischen den Zehen. In diesem bleiben Fremdkörper natürlich besonders leicht hängen. Daher sollte dieses Fell vorsichtig mit einer Fellschere entfernt werden.

5. Krallenpflege
Natürlich werden auch die Krallen von den winterlichen Bedingungen angegriffen. Daher ist ein aufmerksamer Blick auf die Krallen sinnvoll. Gesplitterte oder abgebrochene Krallen sind offene Pforten für das Eindringen von Erregern. So entstehen Entzündungen, die durch Vorsorge verhindert werden können.
Weitere Infos über die Pflege von Krallen in einem separaten Blogbeitrag.

Rezept für einen Pfotenbalsam „home made“

Zutaten:
100 g Bienenwachs
100 g Kokosöl/Kokosfett
100 g Olivenöl
100 g Sheabutter
Ggf. einige Tropfen Mandelöl
Am besten bei allem auf Bio-Qualität achten.
Zubereitung:
Sheabutter, Olivenöl, Kokosfett und Bienenwachs in einem Wasserbad erwärmen. Sind alle Zutaten flüssig, können bei Bedarf einige Tropfen Mandelöl hinzugegeben werden. Den warmen, noch flüssigen Balsam in ein verschließbares Gefäß umfüllen, abkühlen lassen und schon ist der Balsam für den nächsten Spaziergang einsatzbereit.

Pfotenpflege ist Gesundheitsvorsorge im doppelten Sinn

Warum im doppelten Sinn? Ganz einfach: Weil ein Hund, der schmerzende Pfoten hat, nicht nur Gefahr läuft, sich dort schwerwiegende, langwierige Verletzungen zuzuziehen, sondern auch, weil ein Hund, der nur mit Schmerzen laufen kann, automatisch versuchen wird, durch eine Schonhaltung das Allerschlimmste zu vermeiden. Schonhaltungen führen jedoch zu Verspannungen. Die Muskulatur, durch die ungewohnten Bewegungsabläufe, überbelastet, blockiert und verursacht ihrerseits Schmerzen. Eine Spirale setzt sich in Gang. Das beste ist, diese Spirale möglichst erst garnicht aktiv werden zu lassen. Und die Pfotenpflege im Winter bei Eis und Schnee ist ein sinnvoller und wichtiger Bestandteile dieser Gesundheitsvorsorge.