Zehengelenksarthrose

Das Skelett eines Hundes besteht je nach Zählweise und der individuellen Schwanzlänge aus bis zu 300 Knochen. Davon gehören vom Mittelfuß bis zur Kralle 14 zur Vorderpfote und zwölf zur Hinterpfote. Als Zehenläufer liegt die Last von Körpergewicht und Bewegung beim Hund allerdings auf den wenigen feinen Zehenknochen mit ihren filigranen Gelenken.

Da die Pfoten des Hundes tagtäglich und ein Leben lang im Einsatz sind und die Zehengelenke jede Bewegung des Körpers mitmachen, kann es ohne weiteres und meistens vom Besitzer unbemerkt zur Entstehung von Arthrose an diesen sensiblen Stellen kommen. Und auch wenn es sich nur um wirklich kleine Gelenke handelt, hat der Hund dennoch permanent Schmerzen bei Laufen. Daher kommt es zu Veränderungen des Gangbildes, die zu muskulären Verspannungen und permanenten Schonhaltungen führen.

Die Anatomie der Zehengelenke unterscheidet sich nicht von der anderer Gelenke. Ein Zehengelenk besteht aus den zugehörigen Knochen, Gelenkkapsel, Gelenkknorpel, Gelenkflüssigkeit und den stabilisierenden Bänder – nur eben viel kleiner und feiner. Die Zehengrundgelenke sind sogenannte Wechselgelenke, während die Zehenmittel- und Zehenendgelenke Sattelgelenke sind. Dies bedeutet, dass die Grundgelenke nur in Beugung und Streckung gehen können, währen die Mittel- und Endgenlenke auch in Abduktion und Adduktion gehen können.

Ursachen einer Zehengelenksarthrose

Die Entstehung von arthrotischen Veränderungen der Zehengelenke hat letztlich auch die gleichen Ursachen wie an anderen Stellen des Körpers:

  • übermäßige Belastung/Überbeanspruchung
  • Übergewicht
  • Fehlstellungen (angeborene oder erworbene)
  • Verletzungen
  • Verschleiß aufgrund des Alters

Signale, die auch eine Zehengelenksarthrose hindeuten können

Auch die Symptome sind mit denen von Arthrosen an anderen Stellen identisch:

  • Schonen einer Pfote bzw. Lahmheit, die permanent oder nur zeitweise auftreten kann
  • Belecken der Pfoten bzw. eigentlich der Gelenke, was gerne mit besonderer Reinlichkeit des Hundes verwechselt wird
  • Hochhalten der Pfote
  • Berührungsempfindlichkeit an den Pfoten, was der Besitzer beispielsweise beim Abputzen der Pfoten bemerken kann
  • spürbare Erwärmung der Gelenke aufgrund des Entzündungsgeschehens
  • Ertasten einer verdickten, weil entzündeten Gelenkkapsel
  • Unlust oder Verweigern von Bewegungen wie Treppensteigen oder ins Auto springen
  • Unlust am Spaziergang oder am Spiel mit Artgenossen
  • Schonhaltung beim Laufen, beispielsweise steifbeiniger Gang

Diagnosestellung durch den Tierarzt

Mittels einer Röntgenaufnahme kann Sicherheit erlangt werden, ob es sich um ein arthrotisches Geschehen handelt. Allerdings sind auf sogenannte Krepitationsgeräusche ein recht eindeutiges Anzeigen für eine Arthrose. Beim Bewegen des betroffenen Gelenkes ist dann so etwas wie ein „Knistern“ spür- oder sogar hörbar, das seine Ursache Aneinanderreiben von Knochenfragmenten hat. Oftmals ist dieses Reiben für den Hund mit Schmerzen verbunden.

Behandlung einer Zehengelenksarthrose

Keine Arthrose sollte unbehandelt bleiben. Auch nicht die in einem so kleine Gelenk, denn durch Schonhaltungen und unphysiologische Bewegungsabläufe stellen sich auf Sicht auch an anderen Stellen des Körpers Probleme ein. Der gesamte Bewegungsapparat kann durch so ein vermeintlich kleines Gelenk in Mitleidenschaft gezogen werden. Dem Besitzer stehen folgende sinnvolle Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung:

  • Schmerzlinderung und Entzündungshemmung in Absprache mit dem Tierarzt durch Gabe von NDAIDs
  • Maßnahmen, die dazu beitragen, das Fortschreiten der Arthrose aufzuhalten, beispielsweise durch phyto- oder mykotherapeutische Präparate
    Besonders in der akuten Phase sind Quark- und Retterspitzwickelungen hilfreich und lindernd.
  • regelmäßiges und schonendes Durchbewegen der Gelenke
  • regelmäßige Kontrolle im Hinblick auf Blockaden und Schonhaltungen und auflösen deren. Craniosakraltherapie und Faszientherapie sind diesbezüglich sehr wirksam.
  • Ein aktives Bewegungstraining mit einem angepassten Programm hilft dem Hund, Bewegungsabläufe wieder in physiologischer Form durchzuführen.