Als myofasziale Triggerpunkte werden punktuelle Verhärtungen in den Muskeln und in den dazugehörigen Muskelfaszien bezeichnet. Manches Mal stellt ein Hundebesitzer beim Durchkraulen des Hundes sogar selbst diese harten und teilweise knotigen Punkte fest, die als die häufigste Ursache von Schmerzen und Funktionsstörungen im Bewegungsapparat gelten. Solche „Knoten“ sollten daher nicht unbeachtet bleiben.
Wie entstehen eigentlich sollte Triggerpunkte?
An dieser Stelle gilt es zwischen direkten und indirekten Faktoren zu unterscheiden.
Direkte Ursachen, also solche, die die Muskulatur direkt betreffen, können sein:
- Überlastungen der Muskulatur durch Sport oder Spiel
- Zerrungen und Prellungen durch Unfälle
- Unterkühlung
- Stoffwechselstörungen, besonders des Muskelstoffwechsels
Die indirekten Ursachen sind breiter aufgestellt:
- psychische Belastung wie Stress und Ängste
- Erkrankungen des Bewegungsapparates durch Gelenkveränderungen und Arthrose
- Ausweitung durch andere aktive Triggerpunkte
- Erkrankungen der inneren Organe
Auf welche Symptome sollte geachtet werden?
Unabhängig von der Lage eines aktiven Triggerpunkte empfindet der Hund lokal oft starke Schmerzen, die sogar weitreichend ausstrahlen können.
Weitere Symptome können sein:
- weitreichende Muskelverspannung/-verhärtungen
- eingeschränkte Beweglichkeit und damit einhergehende Einnahme von Schonhaltungen
- Muskelzucken durch Berührung
- Abwehr von Berührungen
- Belecken oder Knabbern an den betroffenen Stellen
- Verhaltensänderungen (Aggression gegen oder Abwehr von Artgenossen)
- nach Pausen oder Verharren in einer Position Steifigkeiten oder auch Lahmheiten
Außerdem kann es zu Missempfinden, sogenannten Parästhesien, kommen, die den Hund nachhaltig irritieren und verunsichern. Dieses Symptom lässt sich allerdings eher aus den Berichten aus der Humanmedizin ableiten.
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass myofasziale Triggerpunkte sowohl direkt als auch indirekt eine Vielzahl von Störungen im muskulären, faszialen und neuronalen System verursachen können. Länger andauernde aktive myofasziale Tigerpunkte können zu chronischen Schmerzen und der Entstehung eines Schmerzgedächtnisses führen.
Ein gesonderter Hinweis an dieser Stelle zu den Symptomen: Ist eine Muskelstelle geschwollen und warm, handelt es sich hier um zwei Entzündungszeichen. Daher sollte in solchen Fällen abgeklärt werden, ob es sich möglicherweise um ein entzündliches Geschehen handelt. Diese Abklärung erfolgt bestenfalls durch einen Tierarzt.
Wo können Triggerpunkte liegen?
Am häufigsten kommen Triggerpunkte an Körperstellen vor, die besonders beansprucht. Dazu das folgende kleine Video.
Wie sieht bei mir die Therapie von myofaszialen Triggerpunkten aus?
Natürlich geht es vorrangig darum, andere Erkrankungen, die derartige Symptome produzieren können, auszuschließen. Die Gabe von Schmerzmittel sind ebenfalls eine gute und sinnvolle Option.
Meine Behandlungsoptionen sind:
- manuelle Behandlung, einschließlich Massage
- osteopathische Techniken
- vibrationstherapeutische Intervention (Leihgerät für die Weiterbehandlung nach ausführlicher Anleitung vorhanden)
- Kinesiotaping
Vorbeugung hilft immer am besten!
Jeder Hundebesitzer hat hier selbst viel in der Hand und kann auf zahlreiche Punkte selbst achten und Einfluss nehmen.
- Führung des Hundes an einem wirklich passenden Geschirr (oder Halsband), ggf. individuell angepasst
- Leinenruck ist tabu
- gesunde und vielfältige Bewegungsauslastung
- Überlastungen sportlicher oder spielerischer Art unbedingt vermeiden
- Ruhe-, Erholungs- und Entspannungsphasen sind wichtig
- regelmäßiger Check-Up beim Tierarzt mit Blutuntersuchung einschließlich der Organwerte
- bei Halti-Einsatz nur in korrekter Nutzung und nach Anleitung
Und ebenfalls wichtig:
Ein Check-up-Termin für den Bewegungsapparat mindestens einmal pro Jahr sollte dazugehören.