SCHMERZ muss nicht laut und klagend, lahmend und humpelnd sein. Es gibt auch den leisen Schmerz. Den, der stumm und lautlos im Leben eines Hundes existiert und vielfach keine Beachtung findet. Bevor der Hund sichtbar Schmerz laut und deutlich anzeigt, sind in der Regel schon viele Wochen, Monate oder teilweise sogar eine noch längere Zeit vergangen.
Erkenne die leisen Töne des Schmerzes!
Es gibt viele kleine Hinweise darauf, dass ein Hund Schmerzen hat. Wer diese kennt und erkennt und weiß, worauf zu achten ist, kann dem Hund durch frühzeitiges therapeutisches Eingreifen in ein Erkrankungsgeschehen viel Leid ersparen:
- Fellstruktur- und -farbveränderungen und lokale Piloarrektion
- Hautschuppen
- Berührungsempfindlichkeit (wie der Pannikulusreflex; Zu diesem bald mehr!)
- Tremor (Zittern)
- beschleunigte Atmung
- gesteigerte Aggression
- verminderte Leistung
Beim Betasten der betroffenen Stelle:
- Schmatzen
- Fang schließen und zusammenpressen
- Luftanhalten, nach Abschluss des Betastens dann Hecheln
- Anlegen der Ohren
- Zucken am Ohrgrund
- Erweiterung der Pupillen
- Zucken oder Zusammenkneifen der Augenlider
Schon in dieser Phase des Schmerzes der leisen Töne liegt der Beginn der Entwicklung eines Schmerzgedächtnis. Ist anfangs der Schmerz noch gut zu lokalisieren, gräbt er sich quasi ins Gedächtnis ein. Es entwickelt sich ein großes Schmerzfeld, das auf Dauer noch viel mehr Schäden hervorruft, als der ursprüngliche Schmerzreiz. Deshalb ist es so wichtig, die diese leisen Töne des Schmerzes zu kennen und dann zu handeln!