Der Rücken eines Hundes hat im Verlauf eines Hundelebens viel zu leisten. Eine gesunde Wirbelsäule erfüllt dabei zahlreiche Funktionen: Sie schützt nicht nur das empfindliche Rückenmark und die darin enthaltenen Nerven, sie sorgt auch für eine reibungslose Fortbewegung. Nur wenn sich die einzelnen Wirbel in der richtigen Lage befinden, sind Muskeln und auch die Organe in der Lage, ihr individuelles Anforderungsprofil zu meistern.
Auswirkungen von Problemen im Rücken
Fehlstellungen von Wirbeln oder Blockaden können zu akuten und auf Sicht zu chronischen Schmerzzuständen und einer Blockierung der Nervenbahnen führen. Rückenschmerzen und Bewegungsunlust sind nur eine Auswirkung. Funktionsbeeinträchtigungen des Rückenmarks, der Spinalnerven und der inneren Organe sind allerdings ebenfalls möglich. Doch wie lässt sich herausfinden, an welchen Stellen der Hund im Rücken Probleme hat. Dazu die drei folgenden Stichworte:
1. Stichwort:
Pannikulusreflex
Dieser Reflex wird als diagnostisches Werkzeug eingesetzt. Die Haut reagiert dabei auf einen lokalen Reiz, etwas die Berührung mit der Hand, mittels einer Kontraktion der Muskulatur der Haut. Dies sieht aus wie ein Zucken. Durch das Auslösen dieses Reflexes wird einerseits deutlich, dass die Signalreizleitung funktioniert, andererseits lassen sich so auch schmerzhafte Bereiche ausfindig machen.
2. Stichwort:
Kiblersche Hautfalte
Hierbei handelt es sich um einen Diagnostik- und Therapiegriff in einem. Jeder Hundebesitzer kann ihn sogar einfach erlernen, denn es handelt sich um ein Anheben der Haut des Rückens, um so Verschieblichkeiten und die Hautdicke zu testen. Verspannungen über zwei Wirbel sind in der Regel akut und auch noch vergleichsweise „frisch“. Durch konsequente und gezielte Anwendung dieser Technik, lässt sich in der Regel eine Gewebelockerung erreichen. Ist die Haut aber über die Länge von 3 oder mehr Dornfortsätzen fest, liegt eine hartnäckige und weitreichende Verspannung vor, die definitiv vom Therapeuten behandelt werden sollte.
3. Stichwort:
Druckpunktpalpation
Was vielen nicht bekannt ist, dass es einen engen Zusammenhang zwischen den Bereichen Knochen, Gelenke, Muskeln und Faszien, dem Behandlungsbereich der parietalen Osteopathie, und den Organen gibt. Diese Verbindung besteht aufgrund der nervalen Versorgung der inneren Organe durch Nervenbahnen, die sich aus dem Bereich der Wirbelsäule heraus verzweigen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist dieser Zusammenhang schon lange bekannt. Doch auch in der westlichen Medizin ist diese Zuordnung durch die sogenannte Segmentalreflektorik inzwischen wissenschaftlich erklärbar. So kann es also sein, dass organische Probleme aufgrund von Wirbelsäulenproblemen auftreten und andersherum. Durch die Technik der Druckpunktpalpation, bei der Wirbel für Wirbel geprüft wird, ob es schmerzaktive Punkte, Verhärtungen oder Blockaden gibt.
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