Entzündungshemmer aus der Natur (Teil 4)
Seit Jahrtausenden ist das luftgetrocknete Gummiharz, das durch Einschneiden aus den Stämmen und Ästen der verschiedenen Arten des Weihrauchbaums gewonnen wird, in Europa im Einsatz und war bereits zu antiken Zeiten ein hochbezahltes und begehrtes Handelsgut. Vielfach wird allerdings nur an seinen rituellen Charakter gedacht. Doch Weihrauch kann viel mehr als nur duften und rauchen.
Hervorragende Wirkung – auch ohne Rauch.
Weihrauchbäume kommen in unseren Breiten nicht vor. Vielmehr wachsen sie auf der arabischen Halbinsel, in Afrika, Indien und in Pakistan. Insgesamt gibt es etwa 20 bis 30 unterschiedliche Arten, die alle in einem trockenen Klima wachsen. Der lateinische Artname für Pflanzen dieser Arten, die zur Familie der Balsambaumgewächse gehören, lautet Boswellia. Das Harz selbst wird teilweise auch als Olibanum bezeichnet.
Folgenden Boswellia-Arten werden bevorzugt für die Herstellung des Harzes, das auch „Olibanum“ genannt wird, genutzt:
• Boswellia sacra
• Boswellia serrata
• Boswellia carterii
• Boswellia papyrifera
Weihrauch in der Arthrosetherapie
„wîhrouch“, so die althochdeutsche Bezeichnung, wirkt stark entzündungshemmend und kann daher bei vielen chronisch entzündlichen Erkrankungen helfen. Im humanmedizinischen Bereich gibt es klinische Pilotstudien zu seiner Anwendung bei den unterschiedlichsten Erkrankungen von Rheuma über chronisch entzündliche Darmerkrankungen bis hin zu Multipler Sklerose. Und natürlich lassen sich die Wirkungen des Harzes auch im Rahmen der Arthrosetherapie hervorragend nutzen. Neben seiner entzündungshemmenden Wirkung zeigt Weihrauchharz auch immunmodulatorische und schmerzlindernde Eigenschaften. Diese Wirkungen verdankt das Harz seinen Inhaltsstoffen, den Boswellia-Säuren, die als pentrazyklische Triterpenen vorliegen, und weiteren Terpenen.Interessant ist, dass erst 1991 der entzündungshemmende Wirkmechanismus des Weihrauchharzes entschlüsselt wurde. Allerdings ist seitdem klar, dass unter anderem ein Wirkstoff namens Acetyl-11- β-β-boswelliasäure (AKBA) in den Entzündungsprozess eingreift, indem er die Leukotrienbiosynthese reduziert, also den Prozess, in dem durch besondere Mediatoren die Entzündung vorangetrieben wird.
Wie kommt das Haz in den Hund?
Die gängigste Option ist die Gabe von Weihrauchharz in Kapseln. In den meisten Fällen handelt es sich um Extrakte, wodurch ein konstanter Gehalt an Boswellia-Säuren erzielt wird. Da die relevanten Inhaltsstoffe der Extrakte fettlöslich sind, sollten sie dem Hund gemeinsam mit dem normalen Futter verabreicht werden.
Üblicherweise ist Weihrauch für Hunde gut verträglich. Nur bei sehr hohen Dosierungen zeigen manche Hunde leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Blähungen.
Bei der Auswahl eines solchen Produktes sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass möglichst keine weiteren Zusatzstoffe enthalten sind, bei der Herstellung des Extraktes keine schädlichen Lösungsmittel zum Einsatz gekommen sind und dass die Kapseln selbst aus einer für das Tier unproblematischen Substanz bestehen.