Ingwer in der Arthrosetherapie

Entzündungshemmer aus der Natur (Teil 2)

Dass diese Super-Knolle viel mehr ist als nur ein Gewürz, hat sich inzwischen herumgesprochen. Allerdings ist die gesundheitsfördernde Wirkung von Ingwer eigentlich nichts Neues, denn in der Traditionellen Chinesischen Medizin wurde die Wurzel bereits vor mehr als 2.000 Jahren eingesetzt.

Ingwer enthält ätherische Öle und Gingerol, das der Wurzel übrigens ihre Schärfe verleiht. Zudem stecken in der Wurzelknolle verdauungsfördernde und kreislaufanregende Stoffe wie auch Vitamin C, verschiedene B-Vitamine, Eisen, Magnesium, Calcium, Kalium, Phosphor und Natrium. Im Falle von entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates ist der Stoff Gingerol allerdings der wichtigste Bestandteil der Ingwerwurzel. Studien bestätigen seine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Untersuchungen lassen vermuten, dass das Gingerol als Inhibitor der Cyclooxygenase (COX-2) wirkt und seine Wirkung damit im Groben vergleichbar ist mit der der klassischen NSAIDs, die in der Veterinärmedizin zum Einsatz kommen, wenn es um die Schmerzbekämpfung und Entzündungshemmung geht. Zudem wirken die Inhaltsstoffe der Knolle durch Hemmung der Lipoxygenase zusätzlich antientzündlich und behindern außerdem noch die Expression von TNFα, also eines Stoffes, der an nahezu allen Entzündungsreaktionen beteiligt ist. Wem das alles zu viel Biochemie ist, dem sei gesagt, dass die Ingwerknolle definitiv auf mehreren Wegen gegen Entzündungsgeschehen wirkt.

Ingwer vs. Arthrose

Sowohl in der Humantherapie als auch in der Veterinärmedizin zeigen sich durch eine orale Therapie mit Ingwer gesundheitsverbessernde Wirkungen bei Arthrosepatienten:
• der Schmerz wird reduziert
• Entzündungsvorgänge werden verlangsamen oder können gar vollständig unterbrochen werden
• die Beweglichkeit erhöht sich

Frisst ein Hund Ingwer überhaupt?

Diese Frage ist berechtigt, denn die Schärfe des Ingwers nehmen Hunde genauso wahr wie Menschen. Üblicherweise vermeiden sie die Aufnahme scharfer Lebensmittel. Dass ein Hund frischen Ingwer pur frisst, ist daher nicht zu erwarten. Zumal die Auswirkungen auf dem Magen-Darm-Trakt auch unerwünscht heftig ausfallen können. Fein gerieben und unter das Futter gemischt, kann die Gabe von frischem Ingwer klappen, muss es aber nicht. Natürlich kann auch hydrolysierter Ingwer gegeben werden, also als Pulver bzw. klein gemahlen. Der Inhaltsstoff Gingerol baut sich durch diese Behandlung zwar zu Shogaol. Doch diese Substanz steht dem Gingerol in seiner Wirkung in nichts nach, allerdings auch nicht in seiner Schärfe.

Und wer darf kein Ingwer bekommen?

Von Ingwer zu sagen, es wäre immer und für alle gut verträglich, wäre nicht korrekt. Durch die Scharfstoffe kann es Reizungen der Magenschleimhaut kommen. Daher sollte die Ingwertherapie langsam eingeleitet werden, um bei unerwünschten Nebenwirkungen schnell intervenieren zu können.

Zudem hat Ingwer eine blutdruckerhöhende Wirkung. Auch wenn bei Hunden selten von Hypertonie gesprochen wird, sollte sichergestellt sein, dass das Tier diesbezüglich nicht betroffen ist.

Da in der Ingwerwurzel auch eine Substanz vorhanden ist, die in Curcuma vorkommt und diese Heilpflanze so wirksam macht, nämlich das Curcumin, sollte auch bei Hunden mit Problemen im Bereich von Galle oder Leber, auf die Gabe von Ingwer verzichtet werden. Auch bei tragenden Hündinnen sollte auf eine Therapie mit Ingwer verzichtet werden. Bei Tieren, die vor einer elektiven Operation stehen, sollte der Ingwer frühzeitig abgesetzt werden, da es eine blutgerinnungshemmende Wirkung hat. Bei spontan notwendigen Eingriffen sollte unbedingt der Tierarzt darauf hingewiesen werden, dass der Hund regelmäßig Ingwer bekommt.

Grundsätzlich gilt: Durch die regelmäßige orale Gabe von Ingwer lassen sich Entzündungen effektiv einzudämmen.


Beiträge aus der Serie „Entzündungshemmer aus der Natur“