Weide in der Arthrosetherapie

Entzündungshemmer aus der Natur (Teil 5)

Nach den bisher in dieser Serie beschriebenen Entzündungshemmern aus der Natur, nämlich Curcuma, Ingwer, Teufelskralle und Weihrauch, die allesamt ihre Ursprünge nicht in unseren Regionen haben, kommt nun eine Pflanze, die zu unserer heimischen Flora gehört: die Weide.

Baumrinde im Einsatz gegen den Schmerz

Viele von uns haben schon mal die „zeitgenössische“ Version der Weidenrinde gegen Schmerzen eingesetzt: Aspirin®. Ihr Wirkstoff ist die Acetylsalicylsäure. Wer sich den lateinischen Artnamen der Weide in der Botanik anschaut, der „Salix“ lautet, dem fällt die Ähnlichkeit auf. Alle Pflanzen aus der Gattung der Weiden enthalten Salicylate, die fiebersenkend, entzündungshemmend, schmerzstillend und sogar knorpelschützend sind.

Zu dieser Gesamtwirkung tragen neben den Salicylaten auch Polyphenole, besonders die Flavonoide, entscheidend bei. In der Rinde junger Weidenzweige finden sich hohe Anteile dieser Substanzgruppen. Daher wundert es nicht, dass Zubereitungen aus Weidenrinde seit mehreren tausend Jahren zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungszuständen genutzt werden. Vorteil der Weidenrinde ist, dass sie die Nebenwirkungen des zeitgenössischen synthetischen Medikamentes nicht hat. Der Wirkstoff liegt in der Pflanze als sogenanntes Prodrug vor, was bedeutet, dass er erst im Verdauungstrakt zum eigentlichen Wirkstoff umgewandelt wird. Anders als bei den modernen Acetylsalicylsäure-Präparaten in der Humanmedizin dauert es daher länger bis zum Wirkeintritt. An dieser Stelle sei allerdings ausdrücklich darauf hingewiesen, dass einem Hund in keinem Fall ein Medikament wie Aspirin® verabreicht werden darf. Die Nebenwirkungen können gravierend sein und zu Blutungen und Nierenproblemen führen.

Weidenrinde in der Arthrosetherapie

Aufgrund ihrer knorpelprotektiven und entzündungshemmenden Wirkung ist die Gabe von Weidenrinde wie geschaffen für die Therapie von Arthrose. Üblicherweise wird die Rinde zu einem feinen Pulver vermalen. Dieses sollte genau abgewogen rund eine Stunde vor der Gabe in kaltem Wasser ziehen. Ob es möglich ist, die Paste unter das Futter zu mischen, ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Manchen Hunden macht dies nichts aus. Sollte das Futter durch den Mix nicht mehr auf Akzeptanz stoßen, kann natürlich im Rahmen der Therapie auf spezielle Fertigpräparate zurückgegriffen werden oder die pastöse Masse wird in Kapseln gefüllt und auf diese Weise verabreicht. In der Regel werden Zubereitung der Weidenrinde von Hunden recht gut vertragen.


Beiträge aus der Serie „Entzündungshemmer aus der Natur“