Der Passgang ist ein Thema, das unter Hundebesitzern oft und gerne kontrovers diskutiert wird. Ist er nun eine therapiebedürfte Gangart, weil der Hund eine Erkrankung hat, oder ist er normal und es immer okay, wenn ein Hund so läuft? Dieser Beitrag soll ein wenig Klarheit bringen:
Im Passgang werden Vorder- und Hinterläufe einer Seite gleichzeitig in dieselbe Richtung bewegt. Damit ist diese Gangart ein Zweitakt. Der Körperschwerpunkt eines Hundes im Passgang bewegt sich von der einen auf die andere Seite immer hin und her, weshalb das Gangbild schwankend aussieht.
Kleiner Exkurs: Gangarten unserer Hunde
Schritt:
Im Schritt setzt der Hund alle vier Pfoten einzeln auf. Ein gleichzeitiges Auffussen von zwei oder mehr Pfoten gibt es nicht. Bei der Betrachtung des Ablaufs dieser Gangart kann jedes Aufsetzen der Pfoten einzeln mitgezählt werden: 1 – 2 – 3 – 4. Aus diesem Grund ist Schritt ein Viertakt). Der Hund hat im Schritt immer mindestens 2 und maximal 3 Beine auf dem Boden.
Trab:
Im Schritt setzt der Hund alle vier Pfoten einzeln auf. Ein gleichzeitiges Auffussen von zwei oder mehr Pfoten gibt es nicht. Bei der Betrachtung des Ablaufs dieser Gangart kann jedes Aufsetzen der Pfoten einzeln mitgezählt werden: 1 – 2 – 3 – 4. Aus diesem Grund ist Schritt ein Viertakt). Der Hund hat im Schritt immer mindestens 2 und maximal 3 Beine auf dem Boden.
Galopp:
Galopp ist in der Regel ein Dreitakt. Der Hund hat ein Bein, zwei Beine, drei Beine oder gar kein Bein auf dem Boden. Hierbei kann sich allerdings die Fussfolge verschieben, da es verschiedene Galoppversionen gibt.
Doch zurück zum Passgang. Die Aussagen bezogen auf diese Gangart sind oftmals kontrovers. Einerseits heißt es, er sei eine Gangart, die bei Hunden auftritt, die Probleme im Bereich des Rückens haben. Andererseits wird gesagt, Pass sei eine normale Gangart, zumal er bei Wölfen wirklich Normalität ist. Es kann zwischendurch aus verschiedenen Gründen dazu kommen, dass ein Hund in den Passgang wechselt, ohne dass dies direkt pathologisch ist:
- Beispiel 1:
Der Hund wird an der Leine geführt und das Tempo ist für ihn zu langsam für Trab, aber zu schnell für Schritt. Wer dies bei seinem Hund beobachtet, sollte das Gangbild einfach irgendwo ohne Leine betrachten, wenn der Hund seine eigene Geschwindigkeit wählen kann.
- Beispiel 2:
Ein kurzer Passgang zwischen Schritt und Trab ist sehr oft und stellt keine Besonderheit dar.
- Beispiel 3:
Nach einer wirklich langen Strecke im Trab oder Galopp, beispielsweise neben dem Fahrrad, kann es sein, dass der Hund in den Passgang wechselt. Dies ist dann der monotonen Fortbewegung geschuldet. Der Gangartwechsel soll dann die Rückenmuskulatur entlasten.
Passgang-Faustregel, die helfen kann, Unsicherheiten auszuräumen:
Wenn ein Hund von Anfang an Pass läuft, dann ist diese Gangart eine für natürliche Gangart – wie beim Wolf. Ist ein Hund nie Pass gegangen und fängt plötzlich damit an, kann diese Veränderung Zeichen für eine Erkrankung sein und sollte KEINESFALLS nicht unbeachtet bleiben.
Passgang als Schonhaltung:
Läuft ein Hund plötzlich vermehrt im Passgang, sollte dies abgeklärt werden. Meistens stecken Rückenschmerzen dahinter. Blockaden von Wirbeln, eine verkrampfte Muskulatur, aber auch Arthrose oder Spondylosen können Schmerzen im Rücken auslösen und sorgen dann für einen veränderten Gang. Der Hund versucht durch den Pass die betroffenen, schmerzenden Bereiche zu schonen, was allerdings nicht wirklich gut funktioniert, sondern eher zu einer Ausweitung der Schonhaltung führt, wodurch andere Bereiche des Körpers dann ihrerseits in Mitleidenschaft gezogen werden.
Daher: Besser nachschauen und therapieren lassen, um größeren Schaden zu vermeiden!
Zur Verdeutlichung hier ein Video eines Hundes, der Passgang läuft: