Akutmaßnahmen als letzte Hilfe
Der Jahreswechsel rückt immer näher! Während die meisten Menschen sich auf Feiern und Partys freuen, bedeuten die Tage vor Silvester wie der Tag selbst für Tiere, auch für unsere Vierbeiner, eine Zeit des Schreckens. Helle Lichtblitze, lautes Knallen und ungewohnte Gerüche lösen Stress aus und können bis zu massiver Angst und Panik führen.
Was kann noch helfen, wenn der Tierarzt geschlossen hat und die Panik des Hundes immer größer wird?
1. Letzte Gassirunde bei Tageslicht durchführen.
2. In der Silvesterzeit grundsätzlich den Hund gut sichern (bestenfalls dreifach)
3. Möglichst ruhige Umgebung schaffen:
- Türen, Fenster, Rolläden schließen
- dem Hund den Platz zugestehen, an den er sich zurückziehen will
4. Akustische Ablenkung:
- Musik abspielen (Entspannungsmusik oder was auch immer dem Hund gut tut)
- Braunes Rauschen (Sounds gibt es beispielsweise auf Spotify)
5. Akupressur: Entspannungspunkte aktivieren
- Punkt 1: „das 3. Auge“
Lage: leicht oberhalb der Nasenwurzel in der Mitte auf einer gedachten Linie zwischen den inneren Augenwinkeln (mit einem Finger sanften, gleichmäßigen Druck ausüben oder leicht kreisende Bewegungen). - Punkt 2: „Valiumpunkt“
Lage: von den inneren Augenwinkeln etwas nach oben bis zur gedachten Augenbraue (mit den Zeigefingern sanft Druck auf beide Punkte gleichzeitig ausüben) - Punkt 3: „Wolken-Punkt“
Lage: am Karpalgelenk in einer Vertiefung (sanfter Druck) - Punkt 4: „Chill mal“
Lage: Innenseite des Vorderlaufes, knapp oberhalb des Karpalgelenks (sanfter Druck mit dem Zeigefinger
6. Gemeinschaft hilft: Den Hund mit seiner Angst nicht alleine zu lassen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, selbst ruhig zu bleiben, egal wie viel Angst der Hund zeigt und kein angstverstärkendes Verhalten zu zeigen.
No-go´s:
- Bitte nicht auf die Idee kommen, dem Hund Beruhigungsmittel aus der Hausapotheke für Menschen zu verabreichen. Diese können nicht nur zu einem gesundheitlichen Problem werden, sondern gegebenfalls sogar auch den gegenteiligen Effekt haben und die Angst des Hundes noch weiter steigern.
- Den Hund unbeaufsichtigt und/oder alleine lassen.
- Den Hund bedrängen, mit ihm kuscheln wollen oder ihn durch ein entsprechendes Verhalten in seiner Angst verstärken.
Und bitte nach Silvester nicht vergessen, dass „nach Silvester“ auch immer „vor Silvester“ ist. Die nächste Herausforderung kommt spätestens zum nächsten Jahreswechsel, vielleicht aber auch schon beim nächsten Gewitter, Feuerwerk oder einem anderen lauten Knallgeräusch. Daher unbedingt daran arbeiten, dem Hund die angstreiche Zeit durch Training und Desensibilisierung zu erleichtern.
Zusätzlich hat die Veterinärmedizinischen Universität Wien eine übersichtliche Zusammenstellung lang- und kurzfristiger Maßnahmen herausgegeben.