Gelenkblockaden sind reversible Funktionsstörungen eines oder mehrerer Gelenke, bei denen die Beweglichkeit mechanisch eingeschränkt ist, oft begleitet von Schmerzen und Funktionseinschränkungen.
Blockaden dieser Art können sowohl durch das Gelenk selbst entstehen als auch durch die umgebende Muskulatur. In den meisten Fällen ist ein Muskel, der nah am Gelenk liegt, der Auslöser. Ist dieser verspannt, kommt es zu einer allgemeinen Bewegungseinschränkung des Gelenkes. Eigentlich ist diese Verspannung eine Art Schutzmaßnahme des Körpers, um das Gelenk zu schonen. Doch es ist wie immer „gut gemeint, ist noch lange nicht gut gemacht“. Bleibt eine solche Verspannung über einen längeren Zeitraum bestehen, verschlimmert sich die Situation. Letztendlich ist die Folge eine Gelenkblockade mit weitreichenden Folgen für das gesamte Bewegungsbild sowie den Bewegungsapparat des Hundes.
Ursachen von Gelenkblockaden:
- Verletzungen und Überlastung, etwa durch Stürze, Sprünge, ruckartige Bewegungen, intensives Spiel oder sportliche Überlastungen können ursächlich sein.
- Fehl- und Schonhaltungen, z. B. durch Erkrankungen wie Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie und anderen, die im Rahmen der Schmerzvermeidung zu asymmetrische Bewegungsmustern führen.
- altersbedingte Prozesse: degenerative Veränderungen begünstigen Blockaden. Arthrosen gehören an dieser Stelle natürlich auch zu den möglichen Ursachen.
- Traumen und Stress: Mikrotraumen oder größere Verletzungen, etwa durch Unfälle mit Zerrungen und/oder Fakturen, spielen bei der Entstehung von Gelenkblockaden ebenfalls eine Rolle.
Sinnvolle Behandlungsmaßnahmen bei Gelenkblockaden:
- Methoden, wie sie in der Osteopathie angewendet werden, lösen Blockaden sanft und fördern die Beweglichkeit.
- Massagen, Dehnungen und Mobilisierungstechniken sowie die Wärme-Kälte-Therapie lindern Schmerzen und verbessern ebenfalls die Beweglichkeit.
- Lokale Vibrationstherapie bringt den betroffenen Hunden nicht nur eine Schmerzlinderung, sondern hilft auch Verspannungen der Muskulatur zu lösen.
Mit Blick auf die Häufigkeit, mit der Gelenkblockaden mir im Praxisalltag begegnen, ist eine effektive Prophylaxe ebenfalls ein wichtiges Thema: Dazu zählen neben regelmäßiger und angepasster Bewegung auch rutschfeste Böden und präventive Check-ups und Behandlungen, die helfen, Verspannungen frühzeitig zu lösen, um so Gelenkblockaden mit all ihren negativen Folgen vorzubeugen.
Die Konsequenzen vom Nichtstun
Unbehandelte Gelenkblockaden führen nicht nur zu anhaltenden Schmerzen, sondern ebenfalls zu vorzeitigem Gelenkverschleiß und Arthrose. In diesem Stadium ist an eine irreversible Schädigung eingetreten, da der Gelenkknorpel in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Zudem führen die Muskelverspannungen zu Schonhaltungen und Fehlbelastungen, die sich in anderen Bereichen des Körpers langfristig ebenfalls mit Schmerzen und Veränderungen der Knochen, Gelenke und Muskulatur niederschlagen.