Ist die Diagnose erst da, ist schon lange viel passiert, was sich nicht wieder beheben lässt, aber möglicherweise hätte vermieden werden können, wenn die folgenden drei wichtigen Schlagworte Beachtung gefunden hätten:
1. Gewicht
2. Muskulatur
3. ein wachsames Auge
Diagnose Arthrose
Bei vielen Hunden entsteht sie, weil eine angeborene Gelenkerkrankung vorliegt, Hüftgelenksdysplasie oder ED zum Beispiel. Doch es gibt auch andere Ursachen. Bei allen kommt es zu einem degenerativen Gelenkverschleiß. Leider viel zu früh, noch bevor der Hund wirklich alt ist. Der Gelenkknorpel wird zunehmend zerstört, Knochen reibt direkt auf Knochen, das Gelenk verändert sich, schmerzt und der Hund bewegt sich nicht gerne. Bevor es soweit kommt, kann jeder Hundebesitzer viel dafür tun, damit der Hund möglichst lange – trotz bestehender Erkrankung – davon verschont bleibt.
Vorbeugung hilft am besten
Leider gibt es noch immer keine Möglichkeit, eine bestehende Arthrose und die Schäden, die an einem betroffenen Gelenk vorliegen, wieder rückgängig zu machen. Die medizinische Forschung arbeitet natürlich daran, Knorpelschädigungen wieder rückgängig zu machen, aber wann es soweit sein könnte, ist noch Zukunftsmusik. Daher ist Vorbeugung die beste Möglichkeit, die uns aktuell zur Verfügung steht. Doch wie kann diese aussehen? An dieser Stelle kommen wir zurück zu den drei oben genannten Schlagworten:
1. Gewicht
„Jedes Gramm zu viel schädigt doppelt.“ Dieser Satz stimmt absolut, denn nicht nur, dass jedes Gramm, das oberhalb des Idealgewichtes liegt, eine Schädigung des Gelenks beschleunigt, fördert es noch zusätzlich auch das Entzündungsgeschehen. Körperfett gibt nämlich Botenstoffe ab, die Entzündungsprozesse vorantreiben. Das Stichwort Idealgewicht ist hier nun schon gefallen. Wer sich unsicher ist, kann sich in einem weiteren Blogbeitrag hierüber informieren oder fragt beim nächsten Besuch bei einem Tiertherapeuten einfach nach.
2. Muskulatur
Eine kräftige Muskulatur entlastet Gelenkknorpel, was sowohl bei gesunden Gelenken, als auch bei Hunden, die bereits an einer Osteoarthrose leiden, sehr vorteilhaft ist. Bestimmte Bewegungen eignen sich besonders gut, um die Muskulatur aufzubauen. Hierbei handelt es sich um solche, die lange und gleichförmig erfolgen. Ein entspannter Trab, Schwimmen, Wassertreten und sogar kontrolliertes Laufen auf Treppen sind hier als Beispiele zu benennen. Natürlich müssen untrainierte Hunde unbedingt langsam an das Training gewöhnt werden. Zu vermeiden sind abrupte Bewegungen, durch die viel Kraft auf den Gelenken lastet, rasante Richtungswechsel oder auch das Fangen von einem Ball aus der Luft.
3. ein wachsames Auge
Hier geht es ums Bauchgefühl. Oftmals ahnen die Hundebesitzer schon recht frühzeitig, dass der Hund irgendwie nicht rund läuft. Es sind anfangs nur winzige Anzeichen. Doch diese sollten nicht in der Kategorie „Was von alleine kommt, geht auch von alleine wieder“ abgelegt werden. Veränderungen in den Bewegungen haben immer einen Grund. Sie sollten ernst genommen werden. Besser noch, als erst dann aktiv zu werden, wenn sich etwas offensichtlich verändert, ist eine regelmäßige therapeutische Kontrolle des Bewegungsapparates. Blockaden, Läsionen, aber auch kleine Veränderungen lassen sich so frühzeitig erkennen. Ab diesem Zeitpunkt gibt es die Möglichkeit, konkret dagegen zu steuern. Und je eher eine sinnvolle Intervention erfolgt, desto besser stehen die Chancen, dem Hund frühzeitig unnötige Schmerzen zu sparen.
Therapeutische Maßnahmen
Für Hunde, die bereits wegen einer bestehenden Arthrose unter Schmerzen leiden, ist die Behandlung mit Schmerzmitteln wichtig und sinnvoll. Die schmerzstillenden und gleichzeitig entzündungshemmenden Mittel ermöglichen es den erkrankten Tieren, wieder in Bewegung zu kommen. Nur so lassen sich die Muskeln wieder stärken, und nur so kann der Hund wieder Lebensfreude erleben. Die Verordnung dieser Schmerzmittel erfolgt durch den Tierarzt.
Neben der Behandlung mit NSAIDs durch den Tierarzt gibt es noch zahlreiche weitere Nahrungsergänzungen, u. a. aus dem Bereich der Phytotherapeutika, die zwar in geringerem Ausmaß helfen, Entzündungsprozesse einzudämmen und damit Schmerzen zu reduzieren. Diese „natürlichen Entzündungshemmer“ können im Anschluss an die akute Phase verabreicht werden.
Für weitere Nahrungsergänzungen wie Kollagen, Glykosaminoglykane, Chondroitin oder einfach Grünlippmuschelextrakte liegen bisher zu wenige wissenschaftliche Untersuchungen vor, um einen Rückschluss auf einen gelenkschützenden Effekt als gesichert annehmen zu können. Anders sieht es bei bestehenden arthrotischen Gelenkveränderungen aus. Hier lässt sich die Wirkung dieser Nahrungsergänzungen nachweisen. In eine aktuelle Behandlungsleitlinie in der Humantherapie ist das Chondroitinsulfat bereits aufgenommen worden, und auch die Gabe sinnvoller Kollagen-Zubereitungen bei Arthrose ist nützlich.
Zusammengefasst tragen folgende Punkte dazu bei, die Prognose von erkrankten, aber auch von bisher gesunden Tieren zu verbessern, damit Arthrosen möglichst lange nicht entstehen oder die Lebensqualität nicht beeinträchten:
• Gewicht optimieren!
• Auf ein adäquates Bewegungsprogramm achten!
• Genau hinschauen und beobachten!
• Regelmäßige Check-ups und frühzeitige Therapie!