Der Bewegungsapparat unserer Hunde ist in mehr als einer Hinsicht ein echtes Wunderwerk.
Bereits die genauere Betrachtung seiner Strukturen, der Knochen mit ihren Gelenken, Sehnen, Bändern und den Muskeln macht deutlich, wie genial im Normalfall alles aufeinander abgestimmt ist und harmonisch miteinander funktioniert. Auch bezogen auf den Energieverbrauch ist der Bewegungsapparat des Hundes ein Meisterstück. Nicht mehr als 5 bis 10 Prozent seiner Energie setzt ein Hund, der mehrere Stunden des Tages im Freilauf aktiv ist, für die Bewegung ein. So zumindest stellt sich das Wunderwerk Bewegungsapparat bei einem gesunden Hund dar.
Gesundheit erhalten
Als Hundebesitzer kann Du einiges tun (bzw. auch lassen), damit dieses Wunderwerk möglichst lange gesund bleibt und Dein Hund Spaß an der Bewegung hat. Wichtig ist vor allem, dass der Hund vielfältigste Bewegungen ausführt: Rennen, traben, langsam laufen, springen, balancieren, sich strecken und vieles mehr ist wichtig, damit alle Strukturen stark und gesund bleiben. Das bedeutet, dass ein Hund, der beispielsweise NUR an der Leine ausgeführt wird, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Probleme bekommen wird. Ebenfalls wirkt sich das permanente Spielen mit Bällen oder Frisbees negativ aus, auch wenn der Hund natürlich dabei eigentlich ständig in Bewegung ist. Aber es sind keine gesunden Bewegungen, die beim Ballspielen oder Frisbeefangen ausgeführt werden, und vielfältig sind sie schon gar nicht.
Das Beste, was wir für die Gesundheit des Bewegungsapparates unserer Hunde tun können, ist, ihnen abwechslungsreiche Fitnessaktivitäten zu ermöglichen, sie zu fordern, zu fördern und anzuleiten und auch aufmerksam zu beobachten, wie sie sich bewegen. Besonders letzteres hat eine große Bedeutung, denn natürlich können sich Verspannungen und Blockaden einschleichen, die den Hund dann in eine Schonhaltung zwingen. Solche Veränderungen frühzeitig zu bemerken und therapeutisch abklären zu lassen, ist wichtig. Da Hunde aber nicht nur einen fantastischen Bewegungsapparat haben, sondern auch echte Genies im Kompensieren von Bewegungsblockaden und im Verschleiern von Schmerzen sind, ist es (besonders bei aktiven Hunden) angeraten, diese zumindest einmal in 6 bis 9 Monaten „durchchecken“ zu lassen. Im Rahmen eines solchen Check-ups werden sämtliche Gelenke überprüft und Muskeln und Faszien auf Spannungen und Verklebungen überprüft. Ergeben sich hier Befunden, lassen sich diese in der Regel gut beheben. Die Möglichkeiten der manuellen Therapie und craniosakral-therapeutische Interventionen und die Behandlung des Fasziensystems lassen sich hier effektiv einsetzen. Doch weitere Punkte wie etwa die Qualität des Schlafplatzes sind zum Schutz der Gesundheit ebenfalls zu bedenken.
Angepasstes Verhalten schützt auch bei Erkrankungen
Bei Tieren mit Erkrankungen, speziell auch solchen im Bereich des Bewegungsapparates selbst, sieht das leider dann schon ganz anders aus. Bewegungseinschränkungen durch angeborene oder erworbene Veränderungen oder auch altersbedingte skelettale oder muskuläre Erkrankungen führen zwangsläufig zu Veränderungen der Bewegungsabläufe. In diesen Fällen geht es darum, die Beweglichkeit und Schmerzfreiheit des Hundes möglichst lange zu erhalten. Gezielte Trainingseinheiten in Kombination mit therapeutischen Methoden und dem sinnvollen Einsatz von Nahrungsergänzungen können dem betroffenen Hund trotzdem die Freude an der Bewegung langfristig erhalten.
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