Wie funktionieren eigentlich Gelenke?

Anatomie auf den Punkt gebracht

Ständig wird von ihnen gesprochen: die lieben Gelenke. Leider allzu oft, weil irgendetwas – oder besser – weil irgendeine Bewegung nicht so funktioniert wie sie sollte. Bewegung braucht Gelenke. Doch dafür, dass alles bestens funktioniert, müssen Gelenke gesund sein. Daher ist ein wenig Wissen über die Bestandteile und die Mechanik eine gute Sache.

Ein Hund hat ungefähr 300 Knochen. Viele von ihnen stehen durch bewegliche Verbindungen miteinander in Verbindung. Gelenke bestehen aus den Gelenkflächen der beteiligten Knochen, einem flüssigkeitsgefüllten Gelenkspalt und einer Gelenkkapsel.

Die Gelenkflächen der Knochen sind mit einer Knorpelschicht überzogen. Diese bildet eine glatte Oberfläche, die dafür sorgt, dass die Knochen bei einem beweglichen Gelenk möglichst wenig aufeinander reiben. Der Knorpel hat dabei die Aufgabe, den durch die Bewegung entstehenden Druck im Gelenk auf den darunterliegenden Knochen zu leiten, was natürlich bei Gelenken, die ein hohes Gewicht tragen, wichtig ist. Wie dick die Knorpelschicht ist, hängt vom Gelenk ab.

Verschiedene Gelenkformen, verschiedene Bewegungsfunktionen

Ein Gelenk ist ein Gelenk ist ein Gelenk. Ja, richtig, aber es gibt auch Unterschiede.

  • Kugelgelenk: Es besteht aus einem kugeligen Gelenkkopf, der von einer schalenförmigen Gelenkpfanne umfasst wird. Auf diese Weise sind Bewegungen in alle Richtungen möglich. Schulter und Hüfte zählen zu den Kugelgelenken.
  • Walzengelenk: Ellenbogen und Knie des Hundes sind hier als Beispiele zu nennen. Sie besitzen einen walzenförmigem Gelenkkopf und nur eine Bewegungsachse. Es sind also nur  Bewegungen in zwei Richtungen möglich: beugen und strecken.
  • Schlittengelenk: Das Knie ist allerdings, um genau zu sein, eigentlich eine Unterart des Walzengelenkes, nämlich ein Schlittengelenk. Es verfügt nämlich über knöcherne Führungskämme bzw. eine Art Führungsrinne, wodurch sich das Schlittengelenk auszeichnet.

Weitere Gelenkformen sind das Sattelgelenk, das Eigelenk und das Zapfengelenk. Und es gibt Gelenke, die unecht sind.

  • Unechte Gelenke: Sie sind durch Knorpelgewebe, Bindegewebe oder Knochengewebe miteinander verbunden. Sie weisen auch nicht die gelenktypischen Strukturen wie Kapsel, Bänder und Gelenkhöhle auf. Sie werden als „unecht“ bezeichnet, weil sie entweder überhaupt nicht oder nur sehr eingeschränkt Bewegungen zulassen.

Schützend fürs Gelenk: die Gelenkkapsel

Bei beweglichen Gelenken sind die Gelenkflächen durch einen dünnen Spalt getrennt. Eine Gelenkkapsel umschließt das Gelenk vollständig. Sie besteht aus einer inneren und einer äußeren Schicht. In der inneren Schicht befinden sich Nerven und Blutgefäße. Die Nerven haben die Aufgabe, Informationen über die Stellung des Gelenks an die entsprechenden Areale im Gehirn weiter zu geben. Auf diese Weise werden auch Schmerzreize gesendet.

Da die äußere Schicht der Gelenkkapsel aus festem Fasergewebe besteht, kann es bei einer längeren Ruhigstellung oder Schonung des Gelenks dazu kommen, dass sich die Fasern verkürzen. Die Gelenkkapsel schrumpft dann und das Gelenk ist nicht mehr im ursprünglich vorgesehenen Umfang beweglich. Aus diesem Grund ist es wichtig, Gelenke nach einer Verletzung oder auch bei bestehenden Gelenkerkrankungen bzw. Erkrankungen des Bewegungsapparates, die zu Schonhaltungen führen, mit mobilisierenden Übungen beweglich zu halten.

Gleitend für die Bewegung: der Gelenkknorpel

Gelenkknorpel besteht zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser. Außerdem aus den sogenannten Chondrozyten und elastischen Kollagenfasern, Letztere dienen quasi als Gerüst. 

Gelenkknorpel haben neben der reibefreien Gleitfunktion noch weitere wichtige Aufgaben: Sie dienen als elastische Stoßdämpfer. So können Stöße durch die Druckelastizität der Knorpel abgefedert werden. 

Da der Gelenkknorpel nicht an dem Blutkreislauf angeschlossen ist, erfolgt seine Versorgung mit Nährstoffen durch die Gelenkflüssigkeit, auch Synovia genannt. 

Zu Schädigungen an den Gelenkknorpeln kommt es durch einen Nährstoffmangel, Verletzungen und Überlastung. Risikofaktoren für die Knorpelgesundheit sind, neben zunehmendem Alter, Bewegungsmangel und Übergewicht. Nimmt ein Knorpel Schaden, verliert er seine Fähigkeit, Wasser zu binden und trocknet aus. Dies wiederum führt dann zu arthrotischen Veränderungen des Knochens.

Gelenkgesundheit im Blick haben

Vorbeugung ist – wie so oft – die beste Medizin. Ein gesundes Gewicht, ausgewogene Bewegungen und gerne auch prophylaktisch Nahrungsmittelergänzungen, die knorpelprotektiv wirken, sind eine gute Ausgangsposition dafür, die Gelenke möglichst lange gesund zu erhalten.