ISG – das unbekannte Gelenk

… das aber bei Blockaden sehr schmerzhaft sein kann und zur Ursache zahlreicher Probleme werden kann.

ISG – das steht für Iliosakralgelenk. Jeder Mensch und jeder Hund verfügt über zwei dieser Gelenke, die die Verbindung zwischen dem Becken und dem Kreuzbein darstellen. Anatomisch korrekt müsste es heißen zwischen Os Ilium und Os Sacrum. Aus diesen Bezeichnungen setzt sich der Name zusammen: Das „I“ von Ilium (Darmbein), das „S“ von Sakrum (Kreuzbein) und das „G“ für Gelenk. Es lässt sich auch als Kreuz-Darmbein-Gelenk bezeichnen.

Das Iliosakralgelenk besteht aus zwei Gelenkflächen, die sich ähnlich einer Faust in die hohle Hand kuscheln. Es hat eine wichtige Funktion für die Fortbewegung des Hundes. Das Becken überträgt sowohl den Schwung als auch den Vorwärtsschub der Hintergliedmaße auf die Wirbelsäule und den gesamten Körper des Tieres. Bei einer Blockade in diesem Bereich wird diese Übertragung reduziert oder sogar verhindert.

Ein wenig Anatomie:

Auf dieser Abbildung ist der Beckenbereich des Hundes zu sehen. Die Lendenwirbelsäule zeigt sich im Bild oberhalb des Kreuzbeins. Dementsprechend wäre der Kopf des Hundes oben. Die Schwanzwirbel liegen unterhalb.
Grün eingefärbt sind die Darmbeine. Mittig und in pink befindet sich das Kreuzbein.

Zwischen diesen beiden knöchernen Strukturen liegt das wichtige Iliosakralgelenk, das so viele Probleme machen kann und dabei so unbekannt ist.

Symptome einer ISG-Blockade

  • Entlastung des betroffenen Hinterlaufs im Stand und in der Bewegung
  • Ausfallschritte mit dem betroffenen Hinterbein
  • Vermeiden von Bewegungen oder Sprüngen nach oben (Treppensteigen, ins Auto springen)
  • asymmetrische Bewegungen beim Hinsetzen, Hinlegen und Aufstehen
  • Schräges Hinsetzen mit abgewinkeltem Bein
  • Lahmheit
  • Schonhaltung und steifer Gang
  • Anzeichen von Schmerz

All dies sind abklärungswürdige Anzeichen, die nicht einfach hingenommen werden sollte, weil ja vielleicht das Prinzip „Kommt von alleine, geht von alleine“ zutreffen könnte. Schon alleine deshalb, weil eine ISG-Blockade schmerzhaft ist. Aber unbedingt auch, weil die Schonhaltungen, die der Hund einnimmt, den Bewegungsapparat nachhaltig und negativ beeinflussen und sich über den gesamten Körper ausbreiten. Eine solche Blockade hat Auswirkungen in den gesamten Körper: von der Wirbelsäule bis hoch zum Kopf und ebenfalls bis in die Vordergliedmaßen. Durch die sich ausbreitenden Schonhaltung werden die Gelenke nicht mehr physiologisch bewegt. Das führt zu Verkürzungen von Sehnen, Bändern und Muskulatur, zu einer „Unterernährung der Gelenkknorpel“ aller betroffenen Gelenke und letztlich sogar zur Entstehung von Arthrose.

Therapie bei einer ISG-Blockade

Die sanften Techniken der Craniosakralen Therapie ermöglicht, die Blockade des ISGs zu lösen und das Gelenk wieder zu mobilisieren. Je nachdem wie lange die Blockade bereits bestand oder wie schmerzhaft das Geschehen für den Hund gewesen ist, sind manuelle Techniken, die gezielte therapeutische Fazienbehandlung, aber auch Massagen der betroffenen Muskulaturbereiche, Einsatz der Vibrationstherapie oder Kinesio-Taping effektive Möglichkeiten, die Mobilität und Schmerzfreiheit des Tieres wieder herzustellen.