Unsere Hunde werden im Durchschnitt immer älter. Dafür gibt es natürlich verschiedene Gründe: eine gute medizinische Versorgung, qualitativ hochwertige Fütterung, ausreichende und angemessene Bewegung, die Möglichkeiten immer Neues zu entdecken, und natürlich ein aufmerksamer Besitzer, der Veränderungen wahrnimmt und gegebenenfalls aktiv wird. All dies trägt zu einem steigenden Durchschnittsalter bei. Ein Hund, der auf diese Weise in die Jahre kommt, wird höchstwahrscheinlich später als im eigentlichen Sinne alt als einer unter anderen nicht so optimalen Lebensumständen.
Alter bedeutet Verlangsamung
Es ist einfach so, und dran lässt sich auch nichts ändern: Im Alter wird alles langsamer. Der Stoffwechsel wird langsamer und Anpassungsvorgänge brauchen einfach mehr Zeit. Auch reagiert das Immunsystem nicht mehr so schnell, die Verdauung ist weniger effektiv und Anstrengungen werden schlechter kompensiert als in jüngeren Jahren. Dies trifft sowohl auf die akute Anstrengungssituation zu als auch auf die Regenerationsphase danach.
Alt & aktiv
Die Fitness eines älteren Hundes ist genauso wichtig wie die eines jungen. Und mit Fitness ist in diesem Fall sowohl die physische als auch mentale Fitness gemeint, also Körper und Geist. Für beide Bereiche gibt es zahlreiche Möglichkeiten des Trainings, die teilweise sogar Hand in Hand gehen und sich einfach in den Alltag einbauen lassen. Wichtig ist es natürlich, dass alles angepasst und angemessen erfolgen sollte. Eine graue Schnauze ist eben trotz allem kein junger Hüpfer.
Geistige Fitness: Das Gehirn auf Trab halten
Hier spielt die Nase eine wichtige Rolle. Der Geruchssinn verlässt die meisten Hund in der Regel als letztes. Sehen und Hören können vorher schon mal schwierig werden, aber das feine Näschen lässt sich noch gut nutzen. Suchspiele, das Auspacken kleiner Leckerlis oder – etwas fortgeschrittener – das Erlernen verschiedener Düfte sind für den Hund interessante und auch sicherlich geistig aktivierende Tätigkeiten.
Natürlich können auch auf der Hunderunde Schnüffelspiele eingebaut werden. Ein Baum mit ausgeprägter Rinde eignet sich beispielsweise hervorragend, um Leckerlis dort abzulegen und den Hund diese erschnüffeln zu lassen. Und auch im tiefen Gras ist Nasenarbeit gefragt, wenn sich dort kleine Snacks verbergen.
Auch sind natürlich Spaziergänge auf unbekannten Wegen für den Hund spannend. Das Erschnüffeln neuer und damit interessanter Örtlichkeiten mit ihren zahlreichen Geruchsinformationen ist eine tolle Tätigkeit auch für Hunde, die nicht mehr so viel Laufen. Natürlich geht so etwas sicherlich nicht jeden Tag. Allerdings hält Abwechslung eben einfach fit. Den Hund wird´s freuen und seine geistige Fitness ebenfalls!
Körperliche Fitness
Welches Bewegungsausmaß ein Hund braucht, hängt besonders im Alter natürlich von vielerlei Faktoren ab. Allerdings lässt sich in diesem Bereich eigeninitiativ auch viel tun. Ein abgestimmtes Bewegungsprogramm hält die Muskulatur fit. Besonders bei Hunden mit Erkrankungen des Bewegungsapparates und damit eingeschränkter Mobilität ist ein gezieltes Bewegungsprogramm wichtig, um dem Abbau der Muskulatur und den dadurch neu entstehenden Problemen entgegen zu wirken.
Welche Möglichkeiten gibt es im Detail?
- Dehnungstraining
- Kraftübungen
- Balanceübungen
- Propriozeptionstraining
- Massagen und Ausstreichungen
- isometrische Übungen
- passive Übungen Training im Wasser
Natürlich lässt sich kein generelles Trainingskonzept beschreiben, das für alle Hunde gilt. Dafür sind die Unterschiede bezüglich Kondition, Konstitution und möglichen Erkrankungen von Hund zu Hund zu groß und zu unterschiedlich. Allerdings ist bei allen Hunden im fortgeschrittenen Alter die Kräftigung der Hinterhandmuskulatur wichtig, soviel kann gesagt werden. Im Alter werden sie „hinten schmaler“. Übungen von Sitz ins Steh oder vom Platz ins Sitz sind kleine Powerbomben. Wobei auch hier ein heiteres Drauflostrainieren keine sinnvolle Option ist.
Individualität auch bei der Fitness unbedingt beachten
Wie eingangs dargestellt: Jeder Hund wird anders alt. Doch wir, als Hundebesitzer, können viel dafür tun, unseren Hunden möglichst lange den Spaß am Leben und der Bewegung zu erhalten.