Wasserrute

Damit der Badetag ein schöner Tag wird und bleibt!

Als Wasserrute wird eine neurologische Erkrankung bezeichnet, die zwar nicht besonders häufig ist, jedoch oftmals mit einem ausgiebigen Badetag in Verbindung steht. Betroffen sind in den vielen Fällen Tiere der Rassen Pointer, Setter, Beagle oder Retriever. Allerdings ist letztlich kein Hund davor gefeit, da nicht von einer Rassenprädisposition auszugehen ist. Rüden scheinen übrigens häufiger betroffen zu sein als Hündinnen.

Wie zeigt sich die Erkrankung?

Das charakteristische Anzeigen einer Wasserrute ist die charakteristische Schwanzhaltung, die sehr plötzlich einsetzt: Am Rutenansatz wird für einige Zentimeter horizontal vom Körper weggestreckt und daran schließt sich dann ein schlaffer und nach unten hängender Schwanz an. Begleitet wird diese Schwanzhaltung von starken Schmerzen im Bereich des Rutenansatzes. Diese Schmerzen führen dazu, dass viele Hunde Harn und Kot zurückhalten. Auch zeigt sich bei den erkrankten Tieren eine Schonhaltung beim Sitzen, bei der das Becken seitlich weggekippt wird.

Symptome im Überblick

  • oben beschriebene Schwanzhaltung
  • Schwellung im Bereich des Rutenansatzes
  • erhöhte Temperatur am Schwanzansatz
  • oftmals vermeiden von Kot- und/oder Urinabsatz
  • möglicherweise beknabbern des Rutenansatzes
  • starke Schmerzen im betroffenen Bereich
  • ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit
  • Tier versucht das Hinlegen oder Hinsetzen zu vermeiden und steht lieber, um Schmerzen zu meiden.
    (oben beschriebene Schonhaltung beim Sitzen)



Welche Ursachen sind möglich?

Da die Erkrankung (glücklicherweise) nicht allzu häufig auftritt, ist sie leider auch nur wenig erforscht ist. Es herrscht etwas Uneinigkeit über ihre mögliche Ursache. Allerdings hat sich eben gezeigt, dass sie vergleichsweise häufig mit ausgiebigem Schwimmen oder auch dem Schwimmen in kaltem Wasser in Verbindung gebracht werden kann.

Als mögliche Ursachen werden die folgenden diskutiert:

  • eine Entzündung zwischen den Wirbeln des Schwanzansatzes ausgelöst durch eine übermäßige oder ungewohnte Belastung
  • eine Stauchung der Schwanzwirbelgelenke
  • eine vorrübergehende Minderdurchblutung der Muskulatur des Schwanzes
  • Schäden an den Schwanzmuskulatur
  • Verstärkung bereits vorhandener Probleme im Bereich von Lendenwirbelsäule und Kreuzbein in Kombination mit einer übermäßigen oder ungewohnten Belastung wie dem Schwimmen oder einem Kältereiz



Was ist zu tun, wenn die Symptomatik auftaucht?

Nicht nur aufgrund der starken Schmerzen, unter denen ein betroffener Hund leidet, sollte unbedingt möglichst unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser wird schmerzlindernde Medikamente verabreichen und durch eine genaue Untersuchung auch andere Ursachen ausschließen. Auch bei einem Schwanzwirbelbruch, einem Bandscheibenvorfall oder bei einer Analdrüsenentzündung kann sich eine ähnliche Symptomatik zeigen. Durch ein Röntgenbild und die Untersuchung der Analdrüsen können diese Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Des Weiteren kann zur Absicherung der Diagnose durch eine Blutuntersuchung die Höhe des Creatinkinase-Wertes, ein Muskelenzymwert, festgestellt werden. Liegt eine Wasserrute vor, ist dieser Wert im Blut deutlich erhöht.

Wie sieht die Therapie bei dieser Diagnose aus?

Die Gabe eines Schmerzmittelns und auch von entzündungshemmenden Medikamenten ist wichtig.

Weitere Therapieoptionen sind

  • warme Umschläge im Bereich des Schwanzansatzes, wenn der Hund diese zulässt
  • alternativ der Einsatz einer Rotlichtlampe (natürlich nur unter Aufsicht)
  • physiotherapeutische Intervention

Im Normalfall heilt eine Wasserrute unter kompetenter Therapie innerhalb von 10 bis 14 Tagen wieder vollständig aus.

Ist Vorbeugung möglich?

Da – wie oben beschrieben – die Ursache der Erkrankung nicht eindeutig geklärt ist, lässt sich dieser Punkt auch nicht so richtig eindeutig mit Ja oder Nein beantworten. Grundsätzlich gilt allerdings, dass

  1. gut trainierte Hunde seltener an einer Wasserrute erkranken.
  2. aufgrund der Verbindung zu ausgiebigem Wassersport eine Überbelastung durch intensives Schwimmen – besonders auch am Anfang der Saison – dringend vermieden werden sollte.
  3. der Hund nach dem Aufenthalt in kaltem Wasser auf alle Fälle ausreichend und auch ausreichend schnell wieder aufgewärmt werden sollte.