Thermotherapie beim Hund

Wärme und Kälte können bei verschiedenen Verletzungen und Erkrankungen heilend und zumindest lindernd zum Einsatz kommen. Doch wann nimmt man eigentlich was?

Die Erklärung ist eigentlich recht einfach, wenn man schaut, was eigentlich im Körper passiert, wenn Wärme oder Kälte angewendet wird.

Kälte als Medizin

Wird eine Körperstelle mit Kälte, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Daher nimmt die Durchblutung ab, was Schwellungen entgegenwirkt. Gleichzeitig behindert der Kältereiz die Schmerzrezeptoren bei ihrer Arbeit. Der Schmerz lässt also nach. Daher ist es sinnvoll bei akuten Verletzungen ohne offene Wunden, bei stumpfen Traumata wie Prellungen, bei Verstauchungen und Zerrungen sowie bei Entzündungen wie etwas solche eines Schleimbeutels Kälte anzuwenden. Zudem hilft Kälte hilft auch gegen Juckreiz.

Wärmende Medizin

Wärme hingegen bewirkt das Gegenteil: Sie fördert die Durchblutung und auch den Lymphfluss. So können sich Muskeln und verkrampfte Gewebe entspannen. Bei Muskelverspannungen ist beispielsweise die Durchblutung im Bereich der Verspannung eingeschränkt, da die Muskelfasern auf die Gefäße drücken. Die Durchblutung nimmt also ab, und es sammeln sich Stoffwechselprodukte, die ihrerseits bestimmte Rezeptoren reizen, die Entstehung von Entzündungen begünstigen und Schmerzen auslösen. Diese Schmerzen verstärken weiter die Verspannungen, was in einer Art Teufelskreis mündet.

Durch die Wärmezufuhr lockern sich dann die verspannten Muskelfasern und die Durchblutung wird dadurch verbessert.

Kälte- und Wärmeanwendungen

Am einfachsten lässt sich die Therapie mit Kälte mittels Kühlpacks durchführen. Die mit Gel gefüllten Kissen gibt es in unterschiedlichsten Größen und Formen, können im Kühlschrank aufbewahrt werden und sind so jederzeit einsatzbereit. Nicht empfehlenswert ist die Nutzung von Eis direkt auf der Haut bzw. dem Fell, da es durch die Eiseskälte sowohl in der Haut als auch im darunterliegenden Gewebe zu Erfrierungen kommen kann.

Für eine effektive Wärmetherapie bieten sich mehrere Möglichkeiten an: Heiße Rolle, Körnerkissen, Rotlichtlampe und gegebenenfalls auch eine warme Wärmeflasche.

Grundsätzlich gilt natürlich, den Hund während des therapeutischen Einsatzes von Kälte oder Wärme nie unbeaufsichtigt zu lassen und unbedingt auch auf seine Reaktionen auf den Temperaturreiz zu achten. Zeigt der Hund Ablehnung, dann sollte von der Maßnahme abgesehen werden.

Kälte hilft bei:

  • kleinen Verletzungen
  • Prellungen und stumpfen Traumata
  • geschlossene Entzündungen nach Überbelastung
  • rheumatischen Entzündungen
  • allergischen Reaktionen der Haut

Wärme hilft bei:

  • kleinen Verletzungen
  • Gelenkschmerzen, die nicht akut sind
  • generell bei chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Arthrose
  • Verspannungen der Muskulatur