Spirulina & Co.

Nahrungsergänzungen bei Arthrose (Teil 6)

Spirulina, Chlorella & Co. – sie werden zu den Mikroalgen gezählt und oftmals mit Beschreibungen wie „Superfood“, „Rohstoffe der Zukunft“ oder „Grünes Gold der Natur“ bezeichnet.


Unerforschte Algenvielfalt

An dieser Stelle erst einmal ein kleiner Exkurs in eine Welt, mit der wir uns meistens im Alltag nicht beschäftigen. Algen sind für die meisten Menschen eher die „grünen oder brauen Dinger, die am Strand rumliegen“.

Als Mikroalgen werden kleine pflanzliche Lebewesen bezeichnet, die Photosynthese betreiben und überwiegend im Wasser leben. Welches Potenzial diese kleinen Algen besitzen, ist bisher in den allermeisten Fällen noch unerforscht. Es gibt immerhin mehr als 40.000 verschiedene Mikroalgen. Nur bei Bruchteil von ihnen wurde bisher untersucht und nur rund 15 Arten von Mikroalgen werden aktuell wirtschaftlich genutzt. Es lässt sich also sagen, dass hier ein riesiger Bereich noch unerforscht ist. Interessant ist auch, dass der Begriff „Algen“ keine eindeutige Bezeichnung im biologischen Sinne ist, sondern eigentlich eher der Umgangssprache entnommen ist. Hinter dem Begriff „Alge“ verbergen sich verschiedenste und sehr unterschiedliche Gruppen dieser Organismen, die alle nicht zu den Pflanzen gezählt werden, sondern zu den Prokaryoten, also zu den einzelligen Mikroorganismen ohne Zellkern.


Multitalent Spirulina

Spirulina ist eine Mikroalge, die zur Gruppe der Cyanobakterien zählt. Früher bezeichnete man sie als Blaualge, da sie aufgrund von äußerlichen Ähnlichkeiten der – wie vorhin geschrieben – mannigfaltigen Gruppe der Algen zugeordnet wurden. Spirulina-Arten gibt es weit mehr als 30 verschiedene. Die gängigsten Arten, die heute unter dem Begriff des Superfoods als Nahrungsergänzung verkauft werden, sind Arthrospira platensis und Arthrospira maxima.

Spirulina kommt natürlich in stark alkalischen tropischen oder subtropischen Salzseen vor, kann aber auch in Süßwasser leben. Für die Nahrungsergänzungen wird dieser Einzeller in Aquakulturen gezüchtet. Als photosynthesetreibender Organismus ist sie vom Vorhandensein von Kohlenstoffdioxid abhängig. Aus diesem Grund wird für ein optimales Wachstum in den Aquakulturen aus verschiedenen Quellen CO2 zugeführt. Vermutlich war Spirulina schon an der Bildung von Sauerstoff in der Ur-Atmosphäre beteiligt, denn dieser kleine Organismus lebt schon seit rund 3,5 Milliarden Jahren auf der Erde.


Hoher Nährstoffgehalt

Spirulina – wie auch die meisten bisher untersuchten Mikroalgen – zeichnet sich durch hohe Nähr-und Vitalstoffgehalte aus. Calcium, Phosphor und Magnesium sowie wichtige Aminosäuren sind ihn den kleinen Organismen enthalten.

Der Fakt, der Spirulina für den Einsatz in der Arthrosetherapie auszeichnet, ist die Fähigkeit der Mikroalgen, Gifte zu binden und aus dem Körper auszuleiten. Auch natürlich Abfallstoffe, die durch den normalen Stoffwechsel entstehen, sowie Rückstände von Medikamenten, aber auch Stoffe, die durch Entzündungen entstehen, können so leichter ausgeschieden werden. Diese ausleitende Funktion verdankt Spirulina ihren Proteinen und Peptiden.


Hinweise zur Anwendung von Spirulina

Oftmals wird über den Jodgehalt der Spirulina-Algen gesprochen. Ob die Gabe der Mikroalge unter diesen Umständen vertretbar sei, ist eine häufig gestellte Frage. Allerdings liefern die Mikroalgen bei der üblichen Dosierung pro Tag nur sehr wenig Jod, so dass – außer in extremen Erkrankungssituationen – eher nicht mit negativen Auswirkungen zu rechnen ist. Doch soll dieser Punkt an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt bleiben. Zudem kann beim Hersteller angefragt werden, wie hoch der Jodgehalt des jeweiligen Produktes ist, um auf der Basis dieser Auskunft die Gabe von Spirulina abzuwägen.


Darreichungsformen

Als pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel wird Spirulina in Form von Tabletten, Pulvern und Kapseln angeboten. Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie überlegen ein Mikroalgenpräparat einzusetzen. Und achten Sie unbedingt auf Bio-Qualität, denn Organismen, die entgiften, tun dies auch in ihren normalen Wachstumsräumen.


Mikroalge Chlorella

Neben Spirulina gibt es noch eine weitere bekannte Mikroalge: Chlorella ihr Name. Sie ist nicht ganz so nährstoffreich wie ihre bekanntere „Schwester“ Spirulina. Chlorella hat einen etwa fünf Mal höheren Chlorophyll-Gehalt als Spirulina, wodurch sich ihr Name herleitet: CHLORophyll und CHLORella. Durch den extrem hohen -Gehalt wird ist sie in Sachen Entgiftung natürlich eine stärkere Kraft.

Allerdings – und dies ist ein Nachteil der Chlorella – ist ihre Zellmembran schlechter verdaulich, was wiederum zu einer Reduzierung ihrer Entgiftungsfunktion führt, wenn das Produkt, das verabreicht wird, nicht optimal aufgeschlüsselt ist.

Bei der Entscheidung Spirulina vs. Chlorella kommt es einerseits sehr auf das Produkt an, andererseits allerdings auch sehr auf das Individuum, das behandelt wird. Es gibt Hunde, bei denen die eine Mikroalge besser wirkt und umgekehrt. Letztlich kommt es hier auf einen Versuch an. Im Zweifelfall empfehle ich eher Produkte mit Spirulina-Algen.