Hundeeis

Schneegastritis im Sommer?

Summertime – da gönnen wir uns doch gerne ein Eis bei den heißen Temperaturen. Warum sollte also nicht auch der Vierbeiner eine kleine Erfrischung erhalten? Natürlich! Allerdings sollten ein paar Dinge bedacht werden.

Erstens
„Menscheneis“ macht vielen Hunden Probleme, weil sie – wie einige Menschen auch – die in Milch und Sahne enthaltende Laktose nicht gut verdauen können. Blähungen und Durchfall können die Auswirkungen sein.

Zweitens
„Menscheneis“ enthält viel Zucker. Auch der ist nichts, was Hunde unbedingt brauchen.

Drittens
Wer seinem Hund trotzdem eine Kugel abgeben möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass das Eis nicht den Zuckeraustauschstoff Xylit/Birkenzucker enthält. Das ist zwar dann kalorienärmer, dafür für den Hund aber potenziell tödlich.
Schokoladeneis ist wegen des enthaltenen Theobromins für den Hund ohnehin ein Tabu. Auch Nusseis sollte definitiv nicht auf dem Speiseplan stehen.

Viertens
Viele Hunde reagieren auf die eiskalte Kost mit Magenproblemen. Die Kälte reizt die Magenschleimhaut. Es kann – wenn die Mengen zu groß und/oder zu häufig sind – auch zu einer Magenschleimhautentzündung kommen. Diese hat dann Symptome wie eine Schneegastritis im Winter: übermäßiges Speicheln, Bauchschmerzen, Erbrechen, Appetitlosigkeit, (blutiger) Durchfall, Abgeschlagenheit, Fieber
Daher sollte die Menge begrenzt und auch entsprechend „verpackt“ sein, beispielsweise in einem Huf oder einem Schleck-Spielzeug.

Inzwischen gibt es fertiges Hundeeis zu kaufen oder eine Grundsubstanz, die selbst angemischt werden kann. Allerdings ist es gar nicht schwer, mit Bordmitteln eine schmackhafte Erfrischung für den Hund herzustellen. Diese kann fruchtig-süß oder auch herzhaft sein. Die eigene Herstellung hat den Vorteil, dass alle Zutaten bekannt sind und damit auch nahrungsmittelallergische Hunde zwischendurch mal etwas schlecken dürfen.

Hier einige Vorschläge für die Zutaten:

  • Früchte wie Birne, Wassermelone, Erdbeeren oder Bananen
  • Gemüse wie Möhren (gerieben) oder Gurken
  • Hundeleberwurst
  • frisches Eigelb
  • Lein- oder Lachsöl
  • körniger Frischkäse oder Sauermilchjoghurt
  • Fisch wie Lachs oder Thunfisch
  • Haferflocken
  • Leber oder Herz vom Rind oder Huhn

Einfach zusammenmischen, was gefällt, dann pürieren und danach am besten direkt in einem hohen Behältnis einfrieren, aus dem der Hund mit langer Zunge sein Eis dann langsam herausschlecken kann. Natürlich kann der Mix auch in Eiswürfelschalen gefroren werden. Allerdings passen die Eiswürfen dann im gefrorenen Zustand meistens nicht in das Schleckbehältnis oder werden direkt runtergeschlungen.
Etwas cremiger wird das Eis durch Hinzufügen von Öl.

Unser Lieblingseis:
Bei uns kommt immer ein ganz einfaches und wirklich fix hergestelltes Eis bestens an: körniger Frischkäse, Banane, etwas Leinöl und wenn gerade übrig ein Eigelb. Ich sammle immer leere Joghurtbecher und fülle in diese unten eine kleine Schicht ein (max. 2 cm), die dann in die Tiefkühltruhe wandert.

Kleiner praktischer Tipp zum Abschluss: Am besten den Hund draußen schlecken lassen. Denn indoor kann eine ziemliche Sauerei dabei herauskommen.