Pech gehabt, P-E-C-H genutzt!

Gerade noch ausgelassen herumgetollt, und plötzlich humpelt der Hund. Das ist keine schöne Vorstellung, passiert aber recht schnell und ist auch nicht selten. Da reicht es beispielsweise, wenn zwei Spielpartner zusammenprallen, im Boden eine unterwartete oder ungesehen Kuhle ist. Dann ist der Spielspaß schnell vorbei, der Hund fiept möglicherweise kurz auf und bewegt sich dann zögerlich auf drei Beinen. Oftmals ist die Ursache hierfür dann eine Verstauchung.

Was verstaucht sich denn da eigentlich?

Eine Verstauchung ist nicht nur beim Menschen eine der häufigsten schmerzhaften Bewegungs-Verletzungen. Sie entsteht, wenn durch eine ungünstige Bewegung die Gelenkkapsel und/oder die umgebenden Bänder und Muskeln stark überdehnt werden. Dabei kommt es oft zu Einblutungen, Schwellungen und kleinen Rissen in diesen Strukturen. Meist verläuft der Heilungsprozess bei einer Verstauchung unkompliziert und sie heilt folgenlos ab.

  • Schmerzen
  • Schwellung
  • Bluterguss
  • eingeschränkte Beweglichkeit
  • Berührungsempfindlichkeit

Erste Hilfe-Maßnahmen: PECH-Regel

P steht für Pause:
Das betroffene Gelenk sollte nicht mehr belastet werden.

E steht für Eis:
Das betroffene Gelenk sollte gekühlt werden. Ein Kühlpack wäre natürlich optimal. Durch das Kühlen wird verhindert, dass das umliegende Gewebe stark anschwillt. Die Kälte verengt die Blutgefäße und sorgt dafür, dass das Gewebe weniger durchblutet wird.

C steht für Compression:
Mit einer elastischen Wickel kann ein Taping erfolgen, das wie ein Stützverband wirkt und dadurch ebenfalls dazu beiträgt, Blutungen und Schwellungen zu reduzieren. So der Hund dies zulässt, kann sogar das das Kühlpad damit fixiert werden, damit es an der richtigen Stelle bleibt. Wichtig dabei ist, den Verband nicht zu locker, aber auch keinesfalls zu straff anzulegen. Sonst kann es zu Gefühlsstörungen und Gewebeschäden kommen.

H steht (beim Menschen) für Hochlagern:
Durch das Hochlagern wird ebenfalls versucht, die Schwellung möglichst gering zu halten. Beim Hund ist das natürlich nicht so einfach. Aus diesem Grund steht in diesem Fall H für „ruhig halten“.

Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um welche Verletzung es sich bei den beschriebenen Symptomen handeln könnte. Prellung, Zerrung oder Verrenkung sind denkbar. Aber auch ein Bänderriss oder ein Knochenbruch kann möglich sein. Dies kann nur ein Tierarzt abklären, der dann auch Medikamente gegen die Schmerzen verschreiben kann.

Abgrenzung zu anderen Erkrankungen mit vergleichbarer Symptomatik:

Prellung: Sie entsteht durch einen Schlag, einen Stoß oder einen Sturz. Hier wird das Gewebe unter der Haut geschädigt, schwillt an und es entsteht ein Bluterguss (Hämatom).

Zerrung: Anders als bei der Verstauchung, die eine Überdehnung ist, geht es hier um die Muskulatur, die durch eine abrupte Bewegung geschädigt wird. Dies kann bis zu einem Muskelfaserriss gehen.

Verrenkung: Hier wird der Knochen durch einen Schlag oder Sturz aus der Gelenkpfanne vollständig oder teilweise heraus gehebelt. Auch bei der Verrenkung können Gelenkbänder und Kapsel geschädigt sein.