Die Lieblingsseiten eines Hundes

Über die Stärken und Schwächen des Bewegungsapparates

Der Bewegungsapparat des Hundes umfasst Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke. Jeder Teil des Bewegungsapparates hat sowohl Stärken als auch Schwächen. Das ist nicht anders als bei uns Menschen. Wie wir auch haben Hunde besondere Vorlieben bei den Bewegungsabläufen. So gibt es beispielsweise auch bei Hunden Stand- und Sprungbeine. Das ist normal. Doch es gibt auch Stärken und Schwächen, die durch Verletzungen, Schonhaltungen, Erkrankungen und erworbene Blockaden entstehen. An dieser Stelle ist eine Therapie sinnvoll, die dem Hund die bestmögliche Bewegungsfreiheit wiedergibt und langfristig erhält.

Um der Vollständigkeit Willen an dieser Stelle allerdings erst einmal ein Blick auf die Stärken und Schwächen des Bewegungsapparates im Allgemeinen.

Allgemeine Stärken des Bewegungsapparates im Überblick:

  1. Mobilität: Die Bewegungsvielfalt, die ein gesunder Bewegungsapparat ermöglicht, ist unglaublich groß, und für die Gesunderhaltung ist es auch notwendig, dass diese Spielräume möglichst umfassend ausgeschöpft werden.
  2. Stützfunktion: Die Knochen geben dem Körper Stabilität, sind also das Grundgerüst.
  3. Schutz: Muskulatur und Knochen sind ein wichtiger Schutz für die inneren Organe. So schützen die Rippen Herz und Lunge, während beispielsweise die Bauchmuskulatur als Schutz einspringt, wenn Magen und Darm starken äußerlichen Reizen ausgesetzt werden.
  4. Kraftübertragung: Alle Bestandteile des Bewegungsapparates arbeiten zusammen. Muskeln, Sehnen und Bänder erzeugen die für Bewegung notwendige Kraft und übertragen diese auf die Knochen. Erst so wird Bewegung überhaupt möglich.
  5. Anpassungsfähigkeit: Der Bewegungsapparat, speziell Muskulatur und Knochen, sind extrem anpassungsfähig. Je nach Anforderungssprofil passen sie sich an und werden stärker, wenn es die Belastungen erfordern.

Wo es Stärken gibt, gibt es natürlich auch Schwächen:

  1. Verletzungsanfälligkeit: Der Bewegungsapparat ist anfällig für Verletzungen wie Knochenbrüche, Muskelzerrungen, Bänderrisse und Gelenkverrenkungen.
  2. eingeschränkte Beweglichkeit: Verletzungen, Entzündungen oder auch Erkrankungen führen zu einer Verminderung der Beweglichkeit und schränken die Funktionsfähigkeit des Bewegungsapparates ein.
  3. Muskelschwäche: Muskeln, die nicht regelmäßig trainiert werden, verlieren an Masse und damit an Kraft und Ausdauer. Das hat Auswirkungen auf das gesamte Bewegungsprofil des gesamten Körpers.
  4. Überlastung: Bewegung ist gut und wichtig und hält gesund. Allerdings nimmt der Bewegungsapparat auch Schaden, wenn er wiederholt überlastet wird. Muskelverletzungen, Reizungen und Schädigungen von Sehnen und Bändern sind die Folge. Diese Schädigungen führen natürlich auch zu Schmerzen.
  5. Verschleiß: Bestimmte Erkrankungen, übermäßige Beanspruchung und natürlich auch zunehmendes Alter führen zu einer Abnutzung im Bereich der Gelenke.

Soviel zu den allgemeinen Stärken und Schwächen. Wichtig für die Gesunderhaltung des Bewegungsapparates sind ein gesunder Lebensstil, regelmäßige und angepasste Bewegung, die richtige Ernährung.

Individuelle Vorlieben des Hundes oder Schonhaltung?

Wie einleitend erwähnt, hat auch der Hund Vorlieben bei den Bewegungsabläufen: Mit welchen Läufen startet der Hund in den Galopp? Oder welcher Vorderlauf wird vorrangig zum Abfedern genutzt? Diese Vorlieben und Abneigungen sind absolut normal.

Allerdings sind sie leicht mit schonhaltungsbedingten oder aufgrund von Blockaden entstehenden gestörten Bewegungsabläufen zu verwechseln. Schonhaltungen, Fehlstellungen und Blockaden entstehen aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen. Teilweise entstehen sie sehr schnell und spontan aufgrund einer akuten Verletzung und können sich in diesen Fällen auch von selbst nach der Genesung wieder zurückentwickeln, teilweise entwickeln sie sich aber auch langsam und schleichend.

Wichtig ist es, sie zu erkennen und bei deren Anhalten aktiv zu werden. Warum nimmt ein Hund eine Schonhaltung ein? Weil er bei bestimmten Bewegungen oder sogar permanent Schmerzen hat und diese versucht zu minimieren oder weil er aufgrund einer Blockade diese Bewegung überhaupt nicht mehr ausführen kann. Auf Dauer setzt sich eine unerwünschte Kaskade in Gang. Eine Schonhaltung oder Blockade führt in der Regel zu partiellem Muskelabbau, was dann wieder zu einer weiteren Einschränkung führt. Vermehrte Blockaden des faszialen Systems sind die Folge und ziehen sich ohne therapeutisches Einschreiten mittelfristig von Kopf bis Fuß durch den gesamten Körper.

Was tun, wen da was komisch ist?

Das einzige, was nicht getan werden sollte, ist abzuwarten. Der Spruch „Was von alleine kommt, geht auch alleine weiter“ mag manchmal stimmen, nicht aber in diesen Fällen. Hat der/die Hundebesitzer*in das Gefühl, dass sich der Hund anders bewegt als früher oder dass der Hund versucht, bestimmte Bewegungen zu meiden, sollte er/sie BITTE aktiv werden.

Therapeutische Maßnahmen: