Ist Dein Hund wirklich fit?

Hundefitness im Überblick

Fitness beschreibt den allgemeinen Zustand von körperlicher Gesundheit, Stärke und Ausdauer sowie die Fähigkeit, körperliche Aktivitäten zu bewältigen. Hierfür ist ein harmonisches Zusammenspiel verschiedenster Strukturen des Körpers notwendig. Fitness ist allerdings auch abhängig von Faktoren wie Körperbau, Gewicht, eine ausgewogene und bedarfsorientierte Ernährung sowie der Möglichkeit zur angepassten Bewegung. Fitness sollte also immer bezogen auf den jeweiligen Hund gesehen werden. Rasse(mix), Alter und Gesundheitszustand sind individuelle Faktoren, die einen große Bedeutung auf die Einschätzung von Fitness haben.

Beurteilung von Fitness beim Hund

Fitness beim Hund wird beurteilt anhand von fünf Aspekten: Körpergewicht, Körperzustand, Muskulatur, Energie und Ausdauer sowie Beweglichkeit.

1.         Körpergewicht

Das Gewicht eines Hundes lässt sich anhand des sogenannten Body Condition Scores beurteilen. Anhand verschiedener Merkmale kann so vergleichsweise objektiv erkannt werden, ob es sich um einen Hund mit Idealgewicht handelt, oder ob er über- oder untergewichtig ist. Übergewicht oder Untergewicht führt letztlich zu Problemen der Fitness und sollte durch eine angepasste Ernährung und gezieltes Training verändert werden.

2.         Körperzustand

Neben einer sichtbaren Taille, die sich aus dem Körpergewicht des Hundes ergibt, sollte der gesamte Körper betrachtet werden. Ungleichgewichte, Asymmetrien oder ungewöhnliche Neigungen können Hinweise auf Erkrankungen sein und sollten abgeklärt werden.

3.         Muskulatur & Faszien

Die Muskulatur hat einen entscheidenden Anteil an der Fitness eines Hundes. Muskelmasse sollte allerdings keinesfalls mit Körpermasse verwechselt werden. Muskeln sind in der Regel gut tastbar und sich von anderen Strukturen fühlbar abgegrenzt. Im Zusammenhang mit der Muskulatur darf auch das Fasziensystem nicht unbeachtet bleiben. Durch die faszialen Verbindungen, die sich durch den gesamten Körper erstrecken, können Läsionen und Blockaden weitreichende Probleme auslösen, die weit abseits ihres ursprünglichen Ursprungs liegen.

4.         Energie und Ausdauer

Ein gesunder und fitter Hund sollte keine Probleme haben, längere Spaziergänge, Phasen des intensiven Spiels oder andere bewegungsintensive Aktivitäten durchzuführen. Natürlich ist eine Erholungsphase im Anschluss ebenfalls normal. Allerdings sollte sich der Erholungsbedarf nachhaltig und plötzlich verändern oder Hund nach einer derartigen Belastung „unrunde“ Bewegungen oder ein verändertes Gangbild zeigen, sollte der Rat eines Therapeuten eingeholt werden. Veränderungen altersbedingter Natur sind natürlich normal, können aber über krankhafte Veränderungen hinwegtäuschen.

5.         Beweglichkeit

Ein gesunder Hund bewegt sich frei und ohne Anzeichen von Steifheit oder Schmerzen. Er sollte ohne Probleme springen, Treppen auf- und ablaufen und aufstehen können. Ist dies nicht der Fall und zeigt der Hund Schmerzsignale oder schonende Bewegungen, deutet dies auf eine eingeschränkte Fitness hin und die Ursache sollte ergründet werden.

Teilbereiche für das Fitnesstraining

Fitnesstraining kann eine Vielzahl von Übungen umfassen, die darauf abzielen, verschiedene Aspekte der körperlichen Fitness zu erhalten oder zu verbessern. Daher an dieser Stelle nur ein grober Überblick, der einige Impulse und Ideen enthält.

  • Cardio-Training
    Laufen (auch am Fahrrad oder als Joggingbegleitung) und Schwimmen sind gute Aktivitäten das Herz-Kreislauf-Fitness zu stärken und damit Ausdauer und Kondition zu erhöhen.
  • Flexibilitätsübungen
    Stretching ist natürlich kaum etwas, das Hunde kontrolliert und strukturiert alleine durchführen. Zwar recken und strecken sie sich im Normalfall, was auch schon sehr aussagekräftig sein kann, aber natürlich braucht ein umfassendes Stretching die Führung und die Hände des Besitzers bzw. der Besitzerin. Durch gezielte Übungen lässt sich die Flexibilität, die allgemeine Beweglichkeit und im Besonderen auch die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern. Dies trägt zu einer Reduzierung des Verletzungsrisikos bei.
  • Körpergewichtsübungen
    Diese Art der Übungen, die den eigenen Körper als Widerstand nutzen, wie Liegestütze, Klimmzüge, Ausfallschritte und Planks, sind effektiv für den Muskelaufbau und die Verbesserung der funktionellen Fitness.
  • Balance- und Stabilitätsübungen
    Übungen wie ein Drei- oder auch ein Zweibeinstand, Balanceübungen, die Nutzung verschiedener Höhenniveaus und Untergründe, stärken nicht nur die Muskulatur, sondern auch das Gleichgewicht. Zudem verbessern sie Stabilität und Propriozeption.

Bei diesen vier Punkten möchte ich an dieser Stelle belassen. Konkrete Übungsplanungen und individuelle Trainingszusammenstellungen sollten immer vom jeweiligen Hund abhängig gemacht werden. Grundsätzlich gilt auch für gesunde Hunde, dass ein Fitnesstraining angepasst durchgeführt werden muss. Viel hilft nicht viel, sondern fügt den Tieren möglicherweise Schmerzen oder Schäden zu. Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Wer auf „Nr. Sicher“ gehen möchten, bucht einfach einen Mobility Walk.