Schmerz lass nach!

Dickdarm 4 – Der „Aspirin-Punkt“

Für die Behandlung akuter und chronischer Schmerzen kann ein Meridianpunkt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin angewandt werden, der eigentlich als Dickdarm 4 bezeichnet wird, aber nicht ohne Grund gerne auch „Aspirin-Punkt“ genannt wird. Dieser Punkt ist ein echtes Multitalent und kann sowohl in der professionellen Therapie als auch von Hundebesitzern im Rahmen der Akupressur unterstützend eingesetzt werden.

Dieser Punkt ist einer der vielseitigsten, denn seine Anwendungsgebiete sind breit gefächert:

  • Schmerzlinderung:
    Di 4 gilt als übergeordneter Schmerzpunkt und wird oft bei akuten und chronischen Schmerzen eingesetzt – ganz gleich, wo diese im Körper auftreten.

  • Entzündungshemmung:
    Der Punkt hilft bei Entzündungen, insbesondere im Bereich von Haut, Maul, Zähnen und Ohren.

  • Juckreiz und Allergien:
    Häufig wird Di 4 bei allergischen Reaktionen, Juckreiz und Hautproblemen gewählt.

  • Allgemeines Wohlbefinden:
    Die Stimulation kann das Immunsystem stärken und Stress sowie Anspannung beim Hund reduzieren.

  • Unterstützung bei Erkältungen:
    Auch bei Schnupfen, Nasenbluten und anderen Beschwerden im Kopfbereich kann Di 4 hilfreich sein.

Dickdarm 4 liegt an der Vorderpfote des Hundes, genauer gesagt in der Hautfalte zwischen dem ersten und zweiten Mittelhandknochen (Metakarpalknochen) – also dort, wo sich bei uns Menschen das „Dreieck“ zwischen Daumen und Zeigefinger befindet. Der Punkt ist als kleine, elastische Vertiefung tastbar.

Akupressur ist eine sanfte Methode, die Hundebesitzer selbst zu Hause anwenden können. Sie benötigen dafür keine Nadeln, sondern nur die eigenen Finger und ein wenig Geduld.

So geht’s:

1. Hund zur Ruhe bringen

Suchen Sie einen ruhigen Moment, in dem Ihr Hund entspannt ist.

2. Punkt finden

Durch sanftes Abtasten die Hautfalte zwischen dem ersten und zweiten Mittelhandknochen der Vorderpfote die kleine Vertiefung erfühlen.

3. Sanfter Druck

Mit einer Fingerkuppe sanften, gleichmäßigen Druck auf den Punkt ausüben. Am besten geht es mit der Kuppe des Daumens oder, wenn es etwas kleiner sein muss, der des Zeigefingers. Der Druck kann statisch ausgeübt werden oder in kleinen kreisenden Bewegungen.

4. Dauer

20 bis 30 Sekunden reichen aus. Dann hat sich auch die Haut leicht erwärmt oder etwas rötet, so sich dies durch das Fellkleid hindurch erkennen lässt. Währen der Ausübung des Druckes bitte unbedingt die Reaktion des Hundes beobachten. Sollte sich dieser unwohl fühlen, den Druck reduzieren oder auch einige Momente pausieren.

5. Wiederholung

Die Anwendung kann je nach Bedarf einmal täglich oder bei akuten Beschwerden auch mehrfach erfolgen.

Tipp: Die Stimulation kann auch mit Wärme (Moxibustion) kombiniert werden, um die Wirkung zu verstärken. Traditionell wird hierfür eine Beifußzigarre verwendet. Doch wer die Wärme als Therapieverstärkung nutzen könnte, dann dies auch mit Hilfe des Einsatzes einer Rotlichtlampe auf die Pfote tun. Nicht ganz so effektiv, aber besser als nichts.

Wichtige Hinweise

  • Die Akupressur ersetzt keine tierärztliche Diagnose oder Behandlung, kann aber eine wertvolle Ergänzung sein.
  • Bei Unsicherheiten oder schwerwiegenden Beschwerden sollte immer ein erfahrener Tiertherapeut oder Tierarzt hinzugezogen werden.
  • Beobachten Sie Ihren Hund aufmerksam: Jeder Hund reagiert individuell auf die Behandlung.