Jerky-Treats-Syndrom: gesundheitsgefährende Trockenfleischprodukte

Trockenfleischprodukte – viele Hundebesitzer haben sie im täglichen Einsatz. Als Belohnungshäppchen oder als Knabberstange. Doch es gibt eindeutige Hinweise dafür, dass der Genuss dieser in der Regel aus dem Ausland importierten Produkte gegebenenfalls zu massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Fachkreise sprechen vom „Jerky Treats Syndrome“ und meinen damit einen Symptomkomplex, der aufgrund dieser Produkte entsteht:

  • verminderten Appetit
  • reduzierte Aktivität
  • Erbrechen
  • Durchfall (manchmal mit Blut oder Schleim)
  • erhöhter Wasseraufnahme
  • vermehrtes Wasserlassen
  • in schweren Fällen
    • Nierenversagen
    • Magen-/ Darmblutungen
    • Fanconi-Syndrom (Funktionsverlust der proximalen Nierentubuli).

Welche Produkte sind betroffen?

Bei allen bisher bekannt gewordenen Fällen lässt sich ein Bezug zu Trockenfleischprodukten aus chinesischer Herstellung belegen. Noch ist unklar, welches Toxin Auslöser des schwerwiegenden Syndroms ist. Angenommen wird, dass im Rahmen der chemischen Trocknungsprozesses der Fleischprodukte Substanzen zum Einsatz kommen, die diese Auswirkungen haben. Das bedeutet, dass folgende Produkte betroffen sein können, so sie denn aus China stammen, was leider nicht immer eindeutig deklariert ist:

Rinderhautprodukte, Kaninchenohren, Ochsenziemer, Hühnerhälse, Schweineohren, Hühner-, Enten-, Hirschstreifen, Sprotten, Welpenspaghettis und sicherlich viele weitere.

Daher der dringende Hinweis, die Angaben auf den Verpackungen zu überprüfen, bei Unklarheiten einfach vom Kauf abzusehen. Es gibt zahlreiche Hersteller von Trockenfleischprodukten, die explizit angeben, dass sie keine Importwaren anbieten.

Das Jerky-Treats-Syndrom ist zwar schon länger bekannt, die ersten Fälle gab es bereits vor rund 10 Jahren in den USA, allerdings scheinen aktuell in Deutschland vermehrt Fälle aufzutreten, so dass es sinnvoll ist, eine Warnung auszusprechen und auf die Gefahr hinzuweisen.

Weitere Informationen finden sich im Internet und in den einschlägigen Datenbanken wie beispielsweise Clinitox. Eine weitere informative Veröffentlichung stammt aus dem Jahr 2018 von der FDA (Food and Drug Administration): FDA Investigates Animal Illnesses Linked to Jerky Pet Treats