Hirschlausfliegen: Die fliegenden Zecken der Herbstzeit

Sie sehen aus wie eine Mischung aus Stubenfliege und geflügelter Ameise und halten sich bevorzugt in Wäldern und an Waldrändern auf. Haben sie einen Menschen oder einen Hund als Opfer für ihren Bluthunger gefunden, landen sie auch ihm, werfen dann direkt ihre Flügel ab und krabbeln blitzschnell über dessen Haut, um einen geeigneten Platz für ihre Blutmahlzeit zu finden. Am Haar- oder Fellkleid haben sie mit den Krallen am Ende ihrer langen Beine einen guten Halt.

Hirschlausfliegen erkennen:

  • ungefähr bis zu 6 Millimeter groß
  • rotbrauner, glänzender Körper
  • 6 Beine mit deutlich sichtbaren Haken
  • spitzer Stechrüssel
  • mit oder ohne Flügel (je nach Verweildauer)
  • krabbeln sehr fix (nicht mit der Geschwindigkeit von Zecken vergleichbar

Nach dem Stich schwillt die betroffene Stelle an, verfärbt sich manchmal sogar bläulich und es bildet sich ein juckender, schmerzhafter Ausschlag, der oft erst nach zwei bis drei Wochen abklingt. Da sich der Hund an den Bissstellen kratzt und ggf. auch leckt, entstehen dort schnell kleine Wunden, die sich entzünden.

Viel problematischer ist jedoch, dass Hirschlausfliegen Infektionserreger ein Bakterium namens Bartonella schoenbuchensis übertragen können, das Herzmuskelentzündungen auslösen kann.

Wie wird man Hirschlausfliegen wieder los?

Hirschlaufliegen am Körper des Hundes zu finden, ist nicht einfach, weil sie sich – je nach Felllänge – gut verstecken können. Alle bisher zur Verfügung stehenden Prophylaxeprodukte gegen Zecken, Läuse, Flöhe und andere Ektoparasiten (orale wie Spot-ons) sind bei der Abwehr der Hirschlausfliege leider nicht wirklich effektiv, so dass letztlich nur eines hilft: das wache Auge des Besitzers auf den Hund. Und sollte sich eine Hirschlaufliege eingenistet haben, was der Hund wegen des massiven Juckreizes deutlich zeigt, hilft nur das akribische Absuchen. Die Stiche müssen wegen der Gefahr von Entzündungen dann natürlich ebenfalls unter Beobachtung stehen.