Geschmeidig, robust, relativ unelastisch und trotzdem flexibel – all diese Beschreibungen treffen auf Faszien zu. Sie sind von immenser Bedeutung für unseren Bewegungsapparat.
Es gibt drei unterschiedliche Arten von Faszien:
1. oberflächliche Faszien
2. tiefliegende Faszien
3. viszerale Faszien
Viszerale Faszien umhüllen die inneren Organe und haben so auch eine Schutzfunktion. Oberflächliche und tiefsitzenden Faszien verlaufen durch den gesamten Körper. Die oberflächlichen liegen direkt unter der Haut, während die tiefliegenden längs wie quer durch den gesamten Körper verlaufen. Diese letztgenannten Faszien verbinden einzelne Körperteile und übertragen Zug- und Druckkräfte auf das Skelett. Wie eingangs beschreiben sind sie jedoch keineswegs starr und unbeweglich, sondern vielmehr dehnbare und flexible Bänder, die über eine große Menge Rezeptoren und Nervenzellen verfügen.
Kurzes Faszien-Update:
Was sind Faszien denn jetzt genau?
• Faszien sind eine Ansammlung von flexibler Bänder
• Faszien verlaufen durch den gesamten Körper
• Faszien dienen dazu, alle Strukturen im Körper einerseits voneinander zu trennen
• Faszien dienen andererseits dazu alle diese Strukturen auch miteinander zu verbinden
• Faszien enthalten eine Vielzahl an Nervenzellen
Im gesunden Zustand gleiten die Faszien aneinander vorbei und übertragen Druck- und Zugeffekte über sogenannte Faszienketten auch in entfernte Körperregionen. Zusätzlich gibt es einzelne querverlaufende Pufferzonen, die diese Kräfte umleiten oder auch abfangen können. Dies sind als wichtigste Strukturen der Beckengürtel, das Zwerchfell, die Thorax-Apertur, der Übergang zwischen Schädel und erstem Halswirbel und auch der Bereich des Zungenbeins.
Funktioniert das harmonische System der Faszien aufgrund von Erkrankungen, Vernarbungen oder Verklebungen nicht mehr, hat das gravierende Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Ist das fasziale Gleiten entlang der Faszienketten nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich, kann dies auf Sicht zu weiteren Einschränkungen in der Beweglichkeit oder auch zu organischen Erkrankungen führen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, die Faszien in der Therapie – besonders auch in der Arthrosetherapie – im Auge zu behalten und Blockaden im Bereich der Pufferzonen zu löschen, bevor sich Schonhaltungen etablieren.