Zecken würden Bernstein nehmen!

Die Suche nach chemiefreien und natürlichen Abwehrmitteln gegen Parasiten hat absolut ihre Berechtigung. Doch was ist wirklich eine gute und möglichst sichere Möglichkeit, den Hund vor Zeckenstichen zu schützen? An der Wahl des Mittels scheiden sich die Geister. „Chemie-Bomben“, sagen die einen zu Spot-on und Tablette, „unwirksamer Naturkram“ sagen die anderen zu Bernstein, Knoblauch und Co.

Wirkung der Bernsteinkette

Durch das Tragen einer Bernsteinkette soll eine statische Elektrizität im Fell entstehen, die dazu führt, dass Parasiten quasi abrutschen. Um diese Wirkung zu erzielen, müsste der Hund die Kette aber zwei bis drei Wochen ununterbrochen tragen, dürfte nicht mit einer Metallbürste gekämmt werden und auch keinen Kontakt mit Wasser haben. Zudem lassen sich keine wissenschaftlichen Studien finden, die einen Zusammenhang zwischen dem fossilen Baumharz und der Parasitenabwehr belegen.

Knoblauch im Futter

Alle Lauchgewächse enthalten für den Hund giftige Schwefelverbindungen. Diese zerstören das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen. Die Folgen sind eine Blutarmut (Anämie) und gegebenenfalls auch akute Vergiftungserscheinungen. Schon bei mehr als mehr als 0,5% des Körpergewichts ist die Knoblauchgabe toxisch. Um die scheinbar zeckenabwehrende Wirkung zu erreichen, muss Knoblauch über einen längeren Zeitraum gefüttert werden. Wenn dann die Schleimhäute blass werden und der Hund erschöpft wirkt, ist die hämolytische Anämie eingetreten.

Dazu die folgende Erläuterung: Möglicherweise gibt es Hunde, die mit natürlichen Mitteln geschützt werden und kaum Zeckenbefall haben. Dies kann aber auch daran liegen, dass sie nicht in einem hochfrequentierten Zeckengebiet leben oder weil die Ausdünstungen des Hundes für das Haller‘schen Organ der Zecke nicht attraktiv genug erscheinen oder weil sie nach jedem Gang ordentlich nach Zecken absucht werden.

Und bitte, liebe Hundebesitzer, denkt bei allen Euren Überlegungen immer daran, dass ein einziger Zeckenstich beim Hund zu einer schweren Erkrankung führen kann, die unter Umständen lebensbedrohliche Folgen hat.

Mehr Infos auf der Website von Parasitus Ex e.V.