Arthrose im Winter

In den Wintermonaten verschlimmern sich nicht nur die Symptome einer Arthrose bei betroffenen Hunden. Vielmehr treten in dieser Zeit bevorzugt auch bei bisher anscheinend gesunden Hunden die ersten Symptome auf.

Die Gründe für dieses Geschehen sind vielfältig: ein bei Kälte verlangsamter Stoffwechsel, Muskeln und Gefäße, die sich bei Kälte zusammenziehen und die Flüssigkeit in den Gelenken, die nicht die richtige Konsistenz für eine gute Beweglichkeit hat. Es kommt zu Entzündungsreaktionen mit Schwellungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Das Ergebnis zeigt sich im Verhalten der betroffenen Hunde durch veränderte Bewegungsmuster und -abläufe. Was schmerzt, wird geschont.

Bewegungsunlust, Anlauflahmheit, Probleme beim Treppensteigen, Vermeidung von Sprüngen sind Beispiele dafür, dass in einem oder mehreren Gelenken des Hundes etwas im Argen liegt. Grundsätzlich sollte kein Besitzer derartige Verhaltensänderungen seines Hundes ignorieren, denn der Hund kann leider in Worten nicht mitzuteilen, dass etwas nicht stimmt. Sein Verhalten ist seine Sprache dafür.

Hier setzt das Drei-Schritt-Programm an, das kurzgefasst darstellt, wie ein sinnvolles Vorgehen aussehen sollte:

  1. Anzeichen erkennen
  2. Symptome lindern
  3. Fortschreiten verlangsamen

1. Anzeichen erkennen:

Das bedeutet, zu sehen und aktiv zu werden. Ein Besuch beim Tiertherapeuten kann Klarheit bringen, bei einem Besuch des Tierarztes wird ein Röntgenbild eindeutige Befunde liefern.

2. Symptome lindern:

In einer akuten Phase braucht der Hund eine gute Schmerzmedikation, die gleichzeitig auch die Entzündung eindämmt. Weitere Maßnahmen, die dem Hund helfen, schneller wieder aktiv sein zu können, sind ein gezieltes Bewegungsprogramm und die Lösung und Lockerung von Verspannungen und das Auflösen der eingenommenen Schonhaltung. Das Tragen eines warmen Wintermantels ist in der kalten Jahreszeit auch eine wichtige Maßnahme.

3. Fortschreiten verlangsamen

Die Möglichkeiten einen weiteren Knorpelabbau möglichst zu vermeiden und dem Hund möglichst lange Bewegungsfreude zu verschaffen sind vielfältig.

  • Nahrungsergänzungen, auch aus den Bereichen der Phyto- und Mykotherapie, sind hilfreich, um einen weiteren Knorpelabbau möglichst gering zu halten.
  • Auch eine Gewichtsreduktion ist bei zu vielen Kilos auf der Waage wichtig.
  • Anpassungen der Umwelt des Hundes sind ebenfalls hilfreich: ein orthopädischer Liegeplatz, eine Hunderampe, rutschfeste Untergründe sind nur einige Punkte, die umgesetzt werden könnten. Auch sollten beispielsweise die Besitzer von „Bulljunkies“ auf eine gesündere Art der Auslastung ihres Hundes umsteigen.
  • Und GANZ WICHTIG:
    Behandlung durch einen kompetenten Therapeuten, der ganzheitlich und mit unterschiedlichen Methoden arbeitet und dem Besitzer Wissen ermittelt und Anleitung zur Eigeninitiative gibt. Denn jeder engagierte Patientenbesitzer kann durch sein eigenes Verhalten einen riesengroßen Beitrag für das Wohlergeben seines Hundes leisten und diesem so viele Jahre schenken! Und eines noch: Nie die Flinte ins Korn werfen! „Dranbleiben“ ist die beste Devise!

Das hilft dem Arthrosehund im Winter

  1. Wärme:
    Ist es draußen kalt, hilft dem betroffenen Hund Wärme. Dies kann in Form einer Infrarotbestrahlung der betroffenen Gelenke geschehen, sollte aber auf jeden Fall durch das Tragen eines wärmenden Hundemantels auf dem Spaziergang erfolgen.
  2. Bewegung:
    Sich nicht oder nur wenig zu bewegen, ist keine Option. Ein Hund mit Arthrose braucht regelmäßige, aber angepasste Bewegung, denn die Muskulatur muss unbedingt erhalten bleiben. Ausdauernde Bewegungen wie langsamer Trab neben dem Fahrrad oder als Begleitung beim Joggen sind empfehlenswert. Geht das nicht, sollte der Hund auf dem Spaziergang allerdings möglichst viele unterschiedliche Bewegungen ausführen. Wechselnde Geschwindigkeiten und verschiedenste kleine Trainingseinheiten ermöglichen es ihm, sein Bewegungspotenzial gut auszunutzen und zu erhalten.
  3. Massage:
    Nach dem Spaziergang kann eine Massage mögliche Muskelverhärtungen lösen.
  4. angepasste Medikation:
    Sollte die feucht-kalte Witterung zu einer Verschlechterung führen und beim Hund Schmerzanzeichen zu sehen sein, ist eine effektive Schmerzmedikation wichtig, damit er seine Bewegungsfähigkeit erhält und die Entzündungsprozesse eingedämmt werden.
  5. Behandlung durch einen Therapeuten, der zeitnah durch beispielsweise craniosakral- oder myfaszialetherapie Methoden oder eine gezieltes Bewegungstherapie muskuläre und fasziale Verspannungen und Blockaden und eine eingenommene Schonhaltung löst und so dem Hund ein deutliches PLUS an Bewegungs- und Schmerzfreiheit gibt.

Foto: Alda2 | Pixabay