Hunde im Winter

Die kalten Tage halten Einzug. Daher gibt es zwei Fragen, die wir uns als Hundebesitzer nun wieder neu stellen sollten:

  • Friert mein Hund auf den Spaziergängen?
  • Ab wann ist wieder eine besondere Pfotenpflege angesagt?

Frage 1: Friert der Hund auf den Spaziergängen?

Diese Frage sollte jedes Jahr neu gestellt werden. Einerseits weil der Hund älter wird und andererseits weil möglicherweise Erkrankungen, speziell des Bewegungsapparates, in den zurückliegenden Monaten hinzugekommen oder diagnostiziert wurden. Friert der Hund, verkrampft sich die Muskulatur, was sich extrem negativ auf die Bewegungsabläufe auswirkt. Dann ist ein Hundemantel die beste Option. Besonders für ältere Hunde und solche mit Gelenkerkrankungen ist er wichtig, weil er hilft, das aus Auskühlen des Körpers zu verhindern und die Gelenke sowie den Rücken vor widrigen Wetterbedingungen schützt.

Hundemantel: Wer braucht ihn?

Also, wie bereits erwähnt, sollten Hunde mit Gelenkerkrankungen oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates einen Mantel tragen.

Genauso kann bei Hunden, auch wenn sie in jüngeren Jahren nie einen gebraucht haben, mit zunehmendem Alter einer sinnvoll sein. Wenn die Bewegungen langsamer werde und auch der Spielbedarf nicht mehr so groß ist, kriecht die Kälte auch bei gesunden älteren Hunden mit der Zeit in den Körper.

Grundsätzlich geschützt werden sollten alle Hunde, die über kein oder wenig Unterwolle verfügen. Dazu gehören viele kurzfellige Hunderassen und die Windhundartigen. Dabei ist die Größe des Hundes nicht von Bedeutung. Auch Deutsche Doggen und Dobermänner frieren schnell.

Auch bei Hunden, die eher klein und nah um Boden sind, sollte überprüft werden, ob sie auskühlen. Die Kältestrahlung des Untergrunds an Wintertagen darf nicht unterschätzt werden.

Obacht auch bei Welpen. Im ersten Winter entwickeln viele noch keine ausreichend dichte Unterwolle. Selbst junge Siberian Huskys oder andere Hunde, die in späteren Jahren ein dichtes Unterfell entwickeln, können gegebenenfalls in der Winterzeit frieren.

Anzeichen dafür, dass der Hund friert

  • verkrampfte Körperhaltung: Hochziehen des Bauches, einklemmen der Rute, Versuch, sich möglichst klein zu machen
  • zittern und ggf. sträuben des Fells
  • unruhiges Verhalten: hin- und her tänzeln von einer Pfote auf die andere, winseln, Versuche, dem Besitzer zu signalisieren, dass es nach Hause gehen soll oder ein enges an ihn schmiegen

Vielfach wird gesagt, dass es ausreicht, wenn der Besitzer auf der Innenseite der Oberschenkel erfühlt, wie es um die Körpertemperatur des Hundes bestellt ist. Doch ACHTUNG: Da unsere Hände im Winter in der Regel auch nicht muckelig warm sind, muss die scheinbare Wärme an dieser Stelle kein Beweis sein, dass der Hund nicht friert. Für unsere kalten Hände erscheint es nur so. Daher sollten die äußerlich sichtbaren Anzeichen auf jeden Fall Beachtung finden.

Wenn der Hund zu kalt geworden ist

Wer bemerkt, dass sein Hund friert, sollte sich zügig ins Warme bewegen. Dort angekommen sollte der Hund, falls er nass ist, unbedingt abgetrocknet werden. Durch das Rubbeln wird auch die Durchblutung aktiviert. Danach kann der Hund in einen Hundebademantel gekleidet werden. Ein kuscheliges Körbchen, eine warme Wolldecke, ein warmer Raum sind dann gut. Eine Rotlichtlampe kann lokal als Wärmespender eingesetzt werden. Verspannungen lassen sich so möglicherweise schonend lösen, bevor sie zu echten Muskelblockaden führen. Bleiben Sie bei Ihrem Hund, bis er wieder eine normale Körpertemperatur hat. In den Folgetagen sollten genau geschaut werden, ob die Bewegungsmuster sich durch die Kälteverspannungen verändert haben und beispielsweise auch, ob es möglicherweise zu einer anderen Erkrankung gekommen. wie z.B. einer Blasenentzündung.

Wichtig ist es, den Hund langsam wieder aufzuwärmen. Der Einsatz von Haarfönen oder einer elektrischen Heizdecke ist dementsprechend nicht ratsam.

Frage 2: Pfotenpflege – ab wann und wie?

Mit der dunklen Jahreszeit ziehen auch solche Gegebenheiten wie Schnee, Streusalz und Splitt wieder in unsere Leben ein. Für die Hundepfoten sind das extreme Anforderungen: Das Streusalz trocknet die Ballenhaut aus. Risse bilden sich. Der scharfkantige Splitt verletzt die Ballen. Und wenn dann das Salz in die Wunden eindringt, läuft der Hund plötzlich auf drei Beinen oder bleibt stehen, weil er nicht weiß, wie er überhaupt noch laufen soll, weil alle Pfoten schmerzen. Da hilft nur eines:

Vorsorge und Nachsorge

Bei den meisten Hunde ist es ausreichend, wenn die Pfotenballen vor dem Spaziergang mit einem Pfotenbalsam eingecremt werden. Vielfach ist in diesen Cremes oder Pasten Bienenwachs enthalten oder eine andere wasserabweisende Grundsubstanz, die die Pfötchen quasi imprägniert. Zudem sind fettende und pflegende Substanzen enthalten. Natürlich lässt sich eine gute Pfotenpflege auch selbst herstellen. Ein Rezept findet sich in einem Blogbeitrag aus dem vergangenen Winter.

Nach dem Spaziergang sollten den Pfötchen mit handwarmem Wasser gereinigt und die Zehenzwischenräume kontrolliert werden, dass sich dort keine Steinchen oder Splitt befinden.

Sind die Hundepfötchen sehr empfindlich oder arg in Mitleidenschaft gezogen, sind sogenannte Booties zu empfehlen. Diese aus einem schnittfesten Material herstellten „Füßlinge“ sollten natürlich wasserdicht und können sogar wärmend sein. Qualitativ hochwertige Booties bieten dem Hund zudem auch auf rutschigen Oberflächen guten Halt.

Angewöhnen mit Geduld, Ruhe und Gefühl

Nicht alle Hunde nehmen es kritiklos positiv hin, wenn ihnen ein Mantel angezogen wird. Mache erstarren zur Salzsäule und glauben, sich nicht mehr bewegen zu können, andere wälzen sich am Boden oder schubbern an Hecken und Mauern entlang, um „das blöde Ding“ wieder loszuwerden. Grundsätzlich ist es am einfachsten, wenn der Mantel mit etwas Positivem verknüpft wird. Daher sollte bestenfalls das Manteltraining beginnen, bevor er wegen Kälte zum Einsatz kommt. Am besten geht das im Spiel und/oder mit Futter.

Ähnlich verhält es sich mit den Booties. Vielfach staksen die Hunde beim ersten Tragen damit herum und führen ziemliche Verrenkungen aus. Im schlimmsten Fall werden die Booties in unbeaufsichtigten Momenten fix durchgekaut. Es ist empfehlenswert, zu Trainingszwecken nicht alle vier Pfoten gleichzeitig mit Booties zu versehen und sie – wie oben bereits beim Hundemantel beschrieben – positiv zu konditionieren. So lässt sich die Anzahl der Pfoten mit Booties langsam steigern und der Hund lernt, dass sie nicht der sprichwörtliche Hemmschuh sind, sondern er sich damit ganz normal bewegen kann.

Hundekleidung muss passen

Egal, ob es sich um einen Mantel oder um Booties handelt, ist es wichtig, dass die Passform auf den Hund abgestimmt ist. So sollte ein Hundemantel den gesamten Rücken bis zur Schwanzwurzel hin abdecken, ohne den Hund dabei einzuengen. Er sollte aus einem Material sein, an dem der Hund nicht an Sträuchern oder Zäunen hängenbleiben kann. Vielfach sind gestrickte Hundemäntel oder – Pullover im Einsatz. Diese sind vielleicht wärmend, aber Strickmaterialien sind sehr anfällig für ein Hängebleiben. Zudem sind sie noch nicht einmal wasserabweisend, sondern teilweise eher von saugendem Charakter. Feucht oder nass erfüllen sie allerdings ihren wärmenden Zweck nicht mehr und nehmen an Gewicht deutlich zu.

Ein Hundemantel sollte folgende Eigenschaften haben:

  • wärmend
  • wasserabweisend oder besser wasserdicht
  • leicht
  • ohne Bänder oder Gürtel, an denen sich der Hund oder andere Hund (bespielsweise im Spiel) hängenbleiben können
  • korrekte Größe ((zu groß ist nicht wärmend, zu klein ist einengend)

Booties sollten folgende Eigenschaften haben:

  • wasserdicht
  • leichtes, aber robustes, strapazierfähiges Material
  • korrekte Größe, so dass die Pfote nicht eingeengt ist, aber auch nicht zu groß (Stolpergefahr)

Wenn Sie diesen Beitrag bis hierher gelesen haben und die Hinweise umsetzen, dann haben Sie und Ihr Hund beste Voraussetzungen für einen angenehmen und komplikationsfreien Winter.