Winterspiele

Beschäftigungsideen für die grauen Zellen
(nicht nur) an kalten Tagen

Nicht nur uns Zweibeinern kriecht die feuchte Kälte in die Knochen. Auch unsere Hunde spüren die winterlichen Temperaturen. In Abhängigkeit vom Alter und möglicherweise vorhandenen Gelenkerkrankungen fallen die Gassigänge in dieser Jahreszeit auch kürzer aus, weil „Herr/Frau“ & Hund die heimelige Wärme der eigenen vier Wände bevorzugen. Allerdings wird das Leben dann ohne das „social life“ im normalen Umfang auch etwas uninteressanter. Beschäftigung anderer Art muss her, um diese Zeiten zu überbrücken.

Was also tun bei kaltem Wetter und eisigen Temperaturen?
Natürlich gibt es eine große Auswahl an käuflich zu erwerbenden Konzentrations- oder Intelligenzspielzeugen für Hunde. Doch lässt sich auch „home made“ mit etwas Kreativität etwas finden, das ähnliche Zwecke erfüllt und den Hund kognitiv auslastet und fördert.

Ein Leckerli verpackt in altes Zeitungspapier wird in eine leere Toiletten- oder Küchenpapierrolle gesteckt. Dann die Rolle mit weiterem Zeitungspapier ausstopfen, bis die richtig voll ist.

Auch die fadenscheinig gewordene Socke ist ein tolles Säckchen, in das ein Leckerli gesteckt werden kann. Die Socke dann noch an einen Baumwollfaden gebunden und unter das Sofa geschoben, so dass nur der Faden herausguckt, ist eine schöne Übung für den Hund, sich zu überlegen, wie man an das Leckerli nun herankommen kann.
Natürlich können auch Kartons entsprechend genutzt werden.

Handtuch, Duschtuch oder gleich ein Bettlaken – je größer, desto mehr Spaß. Einfach einige Leckerlis einrollen. Bei Ausrollen hat der Hund eine Menge Spaß.

Ein Spannbetttuch lässt sich wunderbar einsetzen, da sich unter die durch den Gummizug entstehende Lasche hervorragend Leckerlis schieben lassen. Zusammenrollen oder -knubbeln und schon kann der Spaß losgehen.

Nasenarbeit ist eine tolle Sache für den Hund. Sie fordert ihn und macht den meisten auch Spaß. So kann der Hund anstelle aller Leckerlis mit etwas Training auch auf einen anderen Geruch konditionieren werden. Beispielsweise auf einen duftenden Teebeutel, der versteckt wird und gefunden werden soll. Den Teebeutel dazu einfach in einen Becher stecken und diesen irgendwo im Raum platzieren. Die Suche kann beginnen!
Allerdings ist für die Nasenarbeit etwas Vorarbeit notwendig. Denn der Hund muss natürlich erst einmal verstehen, dass der Geruch etwas besonderes ist und ihm zu einem Leckerli verhilft. Daher reicht es am Anfang absolut aus, den „Duft-Becher“ in unmittelbarer Umgebung des Hundes zu platzieren. Bewegt er sich dorthin und schaut, was sich in dem Becher befindet, wird er belohnt. Mit der Zeit und dem einsetzenden Verständnis beim Tier kann dann die Entfernung vergrößert werden.

Das beliebte Hütchenspiel ist ebenfalls ein intensives Kopftraining für den Hund. Drei gleiche Becher und ein Leckerli unter einem der drei – das kann schon Spaß machen!
Zu Beginn kommt allerdings nur ein „Hütchen“ zum Einsatz. Erst wenn der Hund gelernt hat, mit der Pfote das Hütchen zu berühren oder umzustoßen, kommen die zwei weiteren zum Einsatz. Das Hin- und Herschieben kann beginnen. Tippt der Hund auf das richtige Hütchen, gibt es selbiges als Belohnung.
Super geht das Spiel übrigens auch mit Blumentöpfen. Zum einen, weil sie Löcher haben, durch die der Hund den Geruch der Leckerlis gut wahrnehmen kann und zum anderen, weil sie stabil auf dem Untergrund stehen.

Leere Toilettenrollen werden auf eine Leine aufgefädelt und diese dann sicher zwischen zwei Gegenständen (Tischbeinen, Stühlen) aufgehängt. In die Rollen werden kann Leckerli geschoben, die der Hund durch das Hin- und Herschieben versucht, sich schmecken zu lassen.

Etwas aufwändiger ist die Kreiselflasche, eine Kunststoffflasche, die quer in ihrer Mitte von einem Stab durchbohrt wird. Dieser Stab muss an seinen äußeren Enden in einem sicheren Lager liegen. Dann gibt es zwei Varianten.
Bei der ersten Variante wird in die Flasche durch die normale Öffnung ein Leckerli geworfen, das der Hund durch das Drehen der Flasche auf der Stange herausgefördern kann.
Bei der zweiten Variante werden einzelen Löcher in die Flasche gebohrt, die ausreichend groß sind, um die gewählten Leckerlis dort herausfallen zu lassen. Die Flasche wird nach dem Befüllen an ihrer normalen Öffnung wieder verschlossen. Dreht nur der Hund die Flasche, fallen mal schneller mal mit etwas mehr Geduld die Leckerlis heraus. Variante 2 ist natürlich die schwierigere.

Damit ist jetzt natürlich kein Kartenlegespiel gemeint wie die Spiele, die auf vielen Rechner und Smartphone installiert sind. Es geht um das gute, alte Brettspiel. Benötigt werden ein Blumentopfpalette (wie man sie im Gartencenter bekommen kann) und Bälle, die ungefähr den Durchmesser der Aussparungen für die Töpfe haben. In diese werden Leckerlis gelegt und die Bälle dann oben drauf. Dann kommt der Einsatz des Hundes, der die Bälle zur Seite legen muss, um ans Leckerli zu gelangen.
Um das Ganze noch etwas schwieriger zu machen, können die Leckerlis noch in zerknülltes Papier geschoben werden und auch kann anstelle des Balles ein echter Plastik-Blumentopf in die Aussparung gesetzt werden.

Es reicht ein Karton. Die Höhe sollte natürlich von der Größe des Hundes abhängig gemacht werden. In den Karton werden Korken gefüllt. Natürlich braucht es ein wenig Zeit, bis ausreichend Korken gesammelt sind, aber die Sammelaktion lohnt sich. In die Box werden kann Leckerlis geworfen. Der Hund muss sich dann quasi durchwühlen, um diese heraus zu fischen.
Wichtig ist natürlich, darauf zu achten, dass der Hund die Korken nicht (an)frisst.

Auch für dieses Beschäftigungsspiel wird ein Karton benötigt, ähnlich eines Schuhkartons. Die Höhe kann auf rund 6 bis 7 cm gekürzt werden. Als weitere Zutat werden kleine Kunststofffläschchen benötigt wie sie sich bei den probiotischen Joghurtgetränken finden lassen, die im Supermarkt im Kühlregal zu finden sind. Diese Fläschchen werden in die Box gestellt und mit einzelnen Leckerlis versehen. Es muss auch nicht in jedem Fläschchen eines liegen. Der Hund hat nun die Aufgabe, die Fläschchen heraus zu nehmen, umzudrehen, um so an die begehrte Belohnung zu gelangen.

Dies sind nur eine Spielchen und Tricks, die helfen, den Hund kognitiv auszulasten. Bei diesen Vorschlägen habe ich darauf geachtet, dass alles mit normalerweise in einem Haushalt vorhandenen Gegenständen auszuführen ist. Natürlich sind der Kreativität hier keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass der Hund langsam an Neues herangeführt wird bzw. sein Tempo das Maß des Fortschrittes ist und dass alles Hunde-sicher ist.

Weitere tolle Ideen für die Beschäftigung sind natürlich auch Futterbälle oder ein Schnüffelteppich. Letzterer lässt sich übrigens auch recht gut selbst machen, wenn man über eine Nähmaschine verfügt.