Gute Mundgesundheit schützt auch die Gelenke

Zahlreiche Studien belegen eindeutig, dass es eine Verbindung zwischen der Gesundheit im Mund und anderen entzündlichen Erkrankungen des Körpers gibt. Auch wenn diese Studien auf der Untersuchung von Menschen basieren, sind die zugrundeliegenden Abläufe, zu denen es kommt, wenn der Körper permanent mit Entzündungen zu kämpfen hat, ähnlich bis gleich. Herz-, Nieren- und auch Gelenkerkrankungen wie die rheumatoide Arthritis können die Folge sein.

Was steckt dahinter?

Zahnbeläge leistet der Bakterienbesiedlung Vorschub. Dann entstehen im Bereich des Zahnfleischsaumes anfangs einzelne Entzündungen, die sich ausbreiten, chronisch werden und sich teilweise bis in den Bereich der Zahnwurzeln ausbreiten, wenn ein therapeutisches Eingreifen unterbleibt. Diese Erkrankungen nennen sich Gingivitis und Parodontitis.

Zahnfleischentzündung und Entzündung des Zahnhalteapparates

  • Gingivitis:
    Die Gingivitis ist eine Entzündung des Zahnfleisches (Gingiva).
  • Parodontitis:
    Eine länger bestehende, also chronische Gingivitis kann in eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) übergehen. Diese ist dann nicht mehr reversibel, also umkehrbar. Der Erkrankungsprozess lässt sich dann lediglich stoppen bzw. verlangsamen. An ihrem Ende der Erkrankung steht der Verlust der betroffenen Zähne.

Je länger dieser entzündliche Zustand andauert, desto größer ist die Gefahr, dass die Mikroorganismen in die Blutbahn vorstoßen und andere Körperbereiche infizieren. Nachgewiesen ist, dass besonders die an einer Parodontitis beteiligten Erreger ursächlich für die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis sein können, weil sie bestimmte Eiweiße im Knorpelgewebe so umwandeln, dass das Immunsystem des Körpers diese dann für gefährliche Eindringlinge hält. Der Organismus bildet dann Antikörper gegen seine eigenen Zellen und bekämpft sie. Die Attacken des Immunsystems auf den eigenen Knorpel befeuern ständig neue und schmerzhafte Entzündungsprozesse.

Symptome von Zahnfleischentzündungen beim Hund

  • extremer Mundgeruch
  • kratzen mit der Pfote über das Maul
  • Zahnfleisch rerötet und geschwollen
  • kauen nur noch einseitig oder gänzliches vermeiden
  • Speichel blutig oder auch eitrig
  • scheinbarer Appetittverlust und damit einhergehender Gewichtsverlust

Prävention ist die beste Medizin

Regelmäßig einen kritischen Blick auf Zähne und Zahnfleisch des Hundes zu haben, ist eine sinnvolle Maßnahme. Egal für welche Methode sich der Hundebesitzer zur Zahnpflege entscheidet, sei jedem selbst überlassen. Die Anzahl der Möglichkeiten sind zahlreich: vom Zähneputzen mit Handzahnbürste oder Ultraschallzahnbürsten, über Zusätze zum Trinkwasser bis hin zu speziellen Zahnpflegeprodukten zum täglichen Verzehr ist vieles möglich. Nur effektiv sollte es ein.

Ist es dann doch zu einer Zahnfleischentzündung gekommen, richtet sich die Therapie nach der zugrundeliegenden Ursache: Eine professionelle Zahnreinigung wird in Vollnarkose durchgeführt und beseitigt die bakteriellen Beläge und den Zahnstein. Sind Zähne bereits locker, werden diese entfernt, um ein Eindringen von Keimen zu verhindern bzw. zu stoppen. Durch die Reinigung wird die Menge der Bakterien im Maul deutlich reduziert, wodurch ein Abheilen des Zahnfleisches möglich wird.

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