Gepfiffene Kommandos: Einsatz der Hundepfeife

Immer häufiger sind Hundepfeifen zu hören. Helle oder dunkelklingende, einfache oder doppelte Pfiffe oder auch trillernde Geräusche. Nicht immer passiert etwas, wenn ein Pfiff ertönt. Trotzdem ist der Einsatz von Hundepfeifen für die Übermittlung von Kommandos an den Hund eine tolle Sache, wenn es denn funktioniert.

Vorteile der Hundepfeife

  • Kontaktmöglichkeit auch auf große Distanzen
  • Kontaktaufnahme auch dann, wenn der Hund außer Sichtweite ist
  • neutraler Kommandoton ohne emotionale und stimmliche Schwankungen
  • Schonung der eigenen Stimmeungsbereich

Einsatzmöglichkeiten der Hundepfeife

  • Übermittlung verschiedenster Kommandos: Rückruf, Stopp, Platz
  • Abbruch unerwünschter Verhaltensweisen: bellen, jagen
  • Abwehr anderer Hunde

Natürlich funktioniert das alles nur, wenn der Hund gelernt hat, was der entsprechende Pfiff zu bedeuten hat. Worauf ist also beim Einsatz von Hundepfeifen zu achten?

Die Wahl der richtigen Pfeife

Es gibt verschiedene Arten von Hundepfeifen, aus verschiedenen Materialen und mit unterschiedlichen Reichweiten und besonders auch mit verschiedenen Frequenzen. Wichtig ist, den Hund langsam, mit Geduld und konsequentes Training an die Pfeife heranzuführen, sondern auch, dass eine bestimmte Frequenz festgelegt wird. Im Nachgang die erlernte Frequenz wechseln zu wollen, kommt dem Erlernen neuer Kommandos gleich.

Zahlreiche Pfeifen, sogenannte Standardpfeifen haben eine feste Frequenz, beispielsweise 210,5 Hertz. Doch es gibt auch Pfeifen, deren Frequenz in einem bestimmten Rahmen, frei einstellbar sein. Durch Gewindeeinstellungen kann dann zwischen hörbaren bis hin zu für den Menschen lautlosen Frequenzen gewählt werden. Ist der Pfeifenton für uns Menschen, die wir in der Regel bis maximal 20.000 Hertz hören können, nicht mehr hörbar, wird von Ultraschall- oder Hochtonpfeifen gesprochen. Hunde können jedoch viel höhere Töne, nämlich solche bis 50.000 Hertz, hören. „Stille Pfeifen“ werden häufig bei jagdlich geführten Hunden eingesetzt, weil sie über große Entfernungen zu hören sind, ohne das Wild zu stören. Bei diesen Pfeifen sollte im Einsatz allerdings darauf geachtet werden, dass Menschen dazu neigen, sie – weil für uns unhörbar – mit vollem Prall zu blasen, was für unsere Hunde, so sie sich nicht in größerer Entfernung aufhalten, sehr laut und gegebenenfalls auch schmerzhaft sein können.

Ein Pfiff, zwei Pfiffe, kurz und lang

Bevor das Pfeifentraining beginnt, sollte ebenfalls festgelegt werden, welcher Pfiff für welches Kommando stehen soll. Auch wenn natürlich anfangs mit nur einem Kommando gearbeitet wird, ist es doch wichtig, vorher zu überlegen, welche Kommandos insgesamt konditioniert werden sollen. In den meisten Fällen handelt es sich um den Rückruf und ein Stoppsignal.

Training mit der Hundepfeife

Am einfachsten ist es, wenn ein Welpe oder Junghund direkt mit der Hundepfeife konditioniert wird. Bei älteren Hunden braucht es Geduld, Gelassenheit, Ausdauer und Konsequenz.

Der Beginn des Pfeifentrainings sollte in einer Umgebung mit möglichst wenig Ablenkung erfolgen. Im besten Fall Zuhause. Ebenfalls wichtig ist es, dass das Training immer durch positive Verstärkung erfolgen sollte. Als Belohnung für ein erwünschtes Verhalten oder anfänglich den Schritt in die richtige Richtung, bekommt ein Leckerli oder wird mit einer Spielphase belohnt.

Da die Hundepfeife ein Stück Hundeerziehung darstellt, sollte sie auch ausschließlich im Training zum Einsatz kommen. Aus Spaß mal zu pfeifen ist absolut kontraproduktiv, verwirrt den Hund und macht bereits erzielte Erfolge zunichte. Aus diesem Grund sollte die Pfeife ohne ausführliche Erläuterung an andere Personen oder gar Kinder übergeben werden.

Kommandos werden im Pfeifentraining einzeln eingeführt. Erst wenn das erste Kommando sicher vom Hund beherrscht wird, kann ein weiteres eingeführt werden.

Hat das Pfeifentraining den heimischen, ungestörte Bereich verlassen und wird nach draußen verlegt, sollte damit gerechnet werden, dass nicht alles hier genauso funktioniert wie Daheim Ungeduld und Schimpfen sind dann allerdings nicht angebracht, sondern gegebenenfalls muss einfach noch einmal ein Schritt zurückgemacht werden, wenn sich herausstellt, dass das bisherige Training sich draußen nicht umsetzen lässt.

Die häufigsten Fehler bei Training mit der Hundepfeife sind

– ein zu schnelles Vorgehen

– eine negative Besetzung des Pfiffes, z. B. weil der Hund lernt, dass er nach dem Zurückkommen angeleint wird.

Die häufigsten Fehler bei Training mit der Hundepfeife sind

  • ein zu schnelles Vorgehen
  • eine negative Besetzung des Pfiffes, z. B. weil der Hund lernt, dass er nach dem Zurückkommen angeleint wird