Diagnostik durch (Er-)Fühlen

Gerade im Bereich des Bewegungsapparates sind radiologische Untersuchungen heute zum Standard geworden. Röntgen, CT und MRT sind auch wirklich tolle Verfahren für die Diagnostik und in der Lage eindeutige Diagnosen zu stellen. Doch neben aller Technik gibt es noch die – sagen wir mal – gute, alte Palpation. Damit gemeint ist das manuelle Tasten und Fühlen von Haut und unter der Haut liegenden Strukturen und Organen. Hier gibt es verschiedene Techniken, die alle auf ihre Art wichtige Hinweise über den Zustand und die mögliche Erkrankung des Patienten liefern können.

Triggerpunkt-Diagnosepunkte:

Hier gibt es spezifische Diagnosepunkte, die hinweisende Befunde für Gelenkproblematiken geben können. Durch die Reaktion auf den Druck, der durch bestimmte Handgriffe ausgelöst wird, lassen sich Hüft-, Knie-, Schulter- und Ellenbogengelenksproblematiken identifizieren.

Triggerpunkte lassen sich auch als Reiz- oder Druckpunkte bezeichnen, bei denen durch Berührung Schmerz ausgelöst werden kann. In der westlichen Medizin haben sie vor über 100 Jahren Einzug gehalten. Viele von ihnen liegen allerdings auf Akupunkturpunkten, die bereits aus der Traditionellen Chinesischen Medizin bekannt sind.

Befundung des myofaszialen Zuges:

Myofasziales Gewebe besteht aus Muskelgewebe und Faszien. Durch das Erfühlen von Spannungen und Zugrichtungen lassen sich Verspannungen und Blockaden sowie die damit einhergehenden Bewegungseinschränkungen und Schmerzen erkennen.

Erfassen des craniosakralen Rhythmus:

Die Diagnose durch das Erfühlen des craniosakralen Rhythmus ist ein wichtiger Aspekt der craniosakralen Therapie. Er lässt sich im Normalzustand als sanfte, fließende Bewegung oder Pulsation beschreiben. Abweichungen oder Unregelmäßigkeiten zeigen eine Läsion an, die in Form von Blockaden oder Einschränkungen im craniosakralen System vorliegen und sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirken.

Alle diese Palpationstechniken kommen bei meinen vierbeinigen Patienten zum Einsatz. Selbstverständlich gehören zu einer umfassenden Diagnostik auch die bildgebenden Verfahren der Tierärzte, mit denen ich gerne zugunsten einer optimalen Therapie für den Hund zusammenarbeite.

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